27. Dezember 2009

Turbulenzen zum Urlaubsauftakt

Über die Feiertage gehts nach Deutschland! Alles hat ganz reibungslos angefangen: Das Flughafen-Shuttle hat mich pünktlich abgeholt, ich war überpünktlich am Flughafen, wo auch nicht allzu viel los war. Einziger ärgerlicher Punkt: Ich habe zwei Tage vorher extra noch bei der Fluggesellschaft angerufen, um zu wissen, wie viele Gepäckstücke ich einchecken darf ... leider nur eins mit 23 Kilo. Aber was steht am netten Eincheck-Terminal: es fragt mich doch tatsächlich, wie viele Koffer ich einchecken will, denn 2 wären kostenlos. Schön - hätte ich das gewusst, hätte ich schon mal etwas mehr von meinem Gepäck mit nach Hause genommen! Aber die Angestellten wissen anscheinend auch nicht so recht wieso - anscheinend ein Computerproblem.

Wir sitzen pünktlich in der Maschine, doch dann verzögert sich der Abflug doch noch um eine Stunde, weil der Flug überbucht war und ein Koffer wieder raus musste. Also Ankunft mit einer Stunde Verspätung um 7:45 Uhr in London, was aber nicht weiter tragisch gewesen wäre, da ich eh 3 Stunden Aufenthalt gehabt hätte. Nachdem ich das Terminal gewechselt habe und für den nächsten Boardingpass angestanden bin, die Auskunft, dass der Anschlussflug nach München gestrichen ist - mit so 10 anderen Flügen wegen Nebels. Na toll.

Also Gepäck holen und Flug umbuchen. Das Gepäck lässt dann auch eine Stunde auf sich warten - es türmen sich schon zig Koffer neben dem Gepäckband. Raus aus dem Gebäude zum Eincheckschalter, wo sich natürlich schon eine nette Schlange gebildet hat. Nach einer halben Stunde ohne jegliche Auskunft werden wir in die zweite Schlange weitergeleitet ... es dauert nochmal eine Stunde, bis ich am Ende zu einer netten Dame am Schalter komme. Es gehen inzwischen Infos um, dass es wohl an diesem Tag keine Flüge mehr gibt bzw. diese schon ausgebucht sind. Schöne Aussichten. Die Dame ist nett und versucht ihr bestes: wir haben Glück und ich erwischen noch einen Sitzplatz in der nächsten Maschine um 14 Uhr. Erleichterung. Und nach über 3 Stunden am Flughafen werden dann erst mal die Grundbedürfnisse befriedigt: Toilette, Wasser, Kaffee, Essen... Aber das Warten hat noch kein Ende, noch fast 3 Stunden bis zum Flug. 20 Minuten vor dem Abflug steht noch immer kein Gate fest - der Flug hat wohl eine halbe Stunde Verspätung. Irgendwann geht es dann doch los, wird auch Zeit.

Landung um 17:15 Uhr in München. Aber die Geschichte sollte noch nicht zu Ende sein. Mein Koffer kommt ja immer etwas später aufs Band ... aber dieses Mal gar nicht. Also reklamieren. Der Koffer war wohl im Flugzeug aber kam nicht aufs Band. Er sollte mit der nächsten Gepäckladung an die Oberfläche kommen, also in 2 Stunden, also am nächsten Tag (=24. Dezember) da sein. Hört sich gut an. Ja, ich bin müde... um 19:15 Uhr bin ich dann endlich zuhause. Dann erst mal 12 Stunden schlafen, beim Friseur verwöhnen lassen und die Basics einkaufen - wer weiß, wann der Koffer kommt!

Und der Koffer? Der kommt am 26. Dezember um 23 Uhr an. Laut Internet wurde er bereits am 24. Dezember "gefunden"...

Hoffentlich wird der Rückflug etwas reibungsloser! Aber bei den letzten Entwicklungen, den verschärften Sicherheitsvorkehrungen und einer Zwischenlandung in London... Daumen drücken! ;-)

19. Dezember 2009

Ein bisschen Kultur: Ballett Nussknacker

Kultur muss auch mal sein, und wenn es in Boston schon ein relativ gutes Ballett gibt, gehe sogar ich als Nicht-Ballett-Fan mal hin. Und in der Weihnachtszeit ist natürlich der Nussknacker von Tschaikowski relativ bekannt. Die Aufführung findet im Opera House in Boston statt - einer wirklich schönen Oper! Die Aufführung an sich ist auch nicht schlecht, nur ein bisschen zuviel Ballett. ;-) Aber muss man ja nicht oft hingehen...

12. Dezember 2009

Cirque du Soleil in Worcester!

Der bekannte Cirque du Soleil macht mit seinem neuen Programm "Alegría" in Worcester Station! Zwar leider nicht im eigenen Zelt sondern in einer Halle, aber die Show ist trotzdem genial! Eine super Abwechslung aus richtig guten akrobatischen Einlagen und witzigen Clowns! Auf jeden Fall empfehlenswert! Auf Empfehlung von anderen Leuten aber entweder in der Vorstellung mit Zelt, oder gleich in Las Vegas, wo sie einen eigenen fixen und ganz auf den Zirkus ausgerichteten Aufführungsort haben!

9. Dezember 2009

Schneechaos ... viel Wind um nichts :-)

Es ist Winter in Worcester! Es hat die halbe Nacht geschneit (so 10 cm) ... und schneit noch immer! Also noch einmal umdrehen und eine halbe Stunde später in die Arbeit. Genützt hat das wenig, denn die Straßen sind um kurz vor 8 Uhr noch immer nicht wirklich geräumt. Bei der Zufahrt zum Wohnkomplex und unserem Parkplatz versteh ich das ja noch, aber bei den Hauptverkehrsstraßen durch Worcester eher weniger. Entsprechend wie auf Eiern bewegen sich die Autos - die allerwenigsten haben Winterreifen. Ein kleiner Pickup-Truck vor mir schert bergab regelmäßig alle paar Meter mal aus... der hat wohl nicht mal Ganzjahresreifen... Der Parkplatz in der Arbeit ist nur halb so voll wie sonst - viele bleiben mal vorsichtshalber ganz zuhause, Schulen bleiben geschlossen. Bei uns wäre das ganze wie ein ganz normaler Wintertag gewesen... es waren ja nur 10 cm und kein halber Meter Schnee! Es schneit dann auch den halben Tag weiter, danach gibt es leider einen Temperatursprung und es regnet... vielleicht auch besser so ;-)

6. Dezember 2009

Windy City Chicago ... und deutsche Vorweihnachtszeit

Der letzte Trip des Jahres steht an: Besuch bei Adi im kalten Chicago! Auf der Fahrt vom Flughafen in die Stadt haben wir schon mal die ersten Blicke auf die Skyline - und die kann sich wirklich sehen lassen! Da es schon relativ spät ist und außerdem ziemlich kalt, beschränken wir unsere Abendaktivitäten auf die Dachterasse von Adis Wohnung ... mitten in Chicago ist der Blick von dort oben natürlich super, aber die Kälte treibt uns schon bald wieder rein.

Am Samstag gehts dann nach einem ausgiebigen Frühstück bei traumhaftem aber kaltem und windigen kalten Wetter einmal quer durch die Stadt, vorbei an all den Sehenswürdigkeiten: Bürotürme, Shoppingcenter, Weihnachtseinkaufsmassen, Parks, Lake Michigan, natürlich mit Kaffee-Aufwärm-Pausen dazwischen. Und dann ist es endlich so weit: Besuch am Chicagoer Christkindlmarkt! Ok, der große Weihnachtsbaum lässt etwas zu wünschen übrig und ist in allen möglichen Farben beleuchtet, aber der Christkindlmarkt ist dafür original. Kleine Hütten mit Weihnachtsschmuck aus verschiedenen deutschen Städten und Dörfern, Nürnberger Bratwurst, Nürnberger Glühwein, gebrannte Mandeln... alles was eben dazu gehört! Und eine Blasmusik-Gruppe :-)

Am Abend gehts dann zu einem Basketballspiel - die Basketballhallen haben in Amerika ja etwas andere Dimensionen und eher die Größe von kleiner Fussballstadien in Deutschland. Natürlich gibt es ein entsprechendes Rahmenprogramm - und weil die Chicago Bulls haushoch gegen Toronto verlieren ist das Pausenprogramm eh unterhaltsamer ;-)

Nächstes Ziel: Die Damentoilette im obersten Stockwerk des Hancock Towers, anscheinend die mit dem besten Blick: ich hab vergessen welches Stockwerk es war, aber auf jeden Fall ziemlich hoch ... und man glaub es kaum: komplett verglast mit super Blick über die Stadt ... trinken oder essen ist natürlich zu teuer hier oben ... aber einmal Klogehen ist schon drin!!!

Am Sonntag ist es dann höchste Zeit für eine original Chicago Deep Dish Pizza: die Pizza mit dem dicken Boden und noch dickeren Belag, die hier erfunden wurde (und nicht wirklich mein Geschmack ist - aber wenn wir schon mal da sind...). Kugelrund gehts dann nochmal auf den Christkindlmarkt, das gehört einfach dazu zur Vorweihnachtszeit ... und wo sonst gibt es den in Amerika?! Zum Abschluss gehts dann noch zum Navy Pier, wo im Sommer wohl die Hölle los ist und unterhaltungstechnisch alles mögliche geboten ist. Natürlich nicht im Winter :-) Aber es wird eh schon Zeit, zum Flughafen zu fahren. Natürlich ist auf der Straße mehr los als erwartet und wir sind knapp dran - am Ende hat mein Flug natürlich Verspätung. Aber das bin ich ja schon gewohnt inzwischen. Und was in Chicago trotz Kälte gefehlt hat, gibts dafür in Boston: 10 cm Schnee auf meinem Auto, schön angefroren... ;-)

29. November 2009

Besuch in Frankreich/Kanada: Montréal

Natürlich kann ich nicht 4 Tage irgendwo rumsitzen und nichts anschauen ... also muss wegen der hohen Flugpreise ein Ziel her, das mit dem Auto erreichbar ist und ich noch nicht gesehen habe: Montréal! Montréal ist die zweitgrößte französischsprachige Stadt der Welt nach Paris - also eine schöne Ausflucht aus allem amerikanischen. Und insgesamt eine sehr sehens- und lebenswerte Stadt! Nach 6 Stunden Autofahrt im Regen (und einem kurzen Zwischenstopp bei der Ben&Jerry's Eisfabrik ... das beste Eis das es gibt!) bin ich endlich angekommen. Und weil es nicht aufhört, gehts zum Indoor-Sightseeing in das Biodôme, der umgebauten olympischen Radrennbahn. Jetzt befindet sich darin eine Art Museum, in dem verschiedene Ökosysteme angelegt sind: Regenwald, Antarktis, die St. Lawrence River Region und der Laurentian Forest. Viel Natur und echt sehenswert! Am Abend gibts dann eine Lichtshow in der Basilika: die Entstehung der Kirche wird dargestellt, untermalt mit Musik und einer richtig guten Lichtshow. Erst am Ende wird sichtbar, wie schön die Kirche geschmückt ist! Etwas ungewöhnlich, aber wirklich schön!

Extrem schlechtes Wetter am Vortag, umso schöner dafür am Rest des Wochenendes: wolkenloser Himmel! Leider weht auch ein eiskalter Wind und es hat gefühlte -10 Grad! Aber gegen die -40 Grad, die es hier im Winter regelmäßig hat, ist es immer noch warm :-) Also einmal quer durch die moderne Stadt - alte aber sehr gut erhaltene und renovierte Gebäude wechseln sich ab mit ultramodernen Gebäuden im Finanzdistrikt, zwischendrin steht eine Mini-Kopie des Petersdom, Einkaufen kann man sehr gut und natürlich auch entsprechend viel Geld liegen lassen, und es gibt erstaunliche viele Bars und alle erdenklichen Restaurants! Sprachen hört man je nach Stadtteil alle möglichen, viel französisch natürlich, viel spanisch, dafür weniger englisch :-) Die Gegend um die Altstadt und den alten Hafen ist wirklich lebens- und sehenswert, bereits am Morgen sind - trotz der Kälte - sehr viele Leute beim laufen oder spazieren gehen entlang des riesigen St. Lorenz-Stroms (und Weihnachtsmänner auf dem Fahrrad). Es gibt sehr elegante Wohngegenden, aber auch die weniger exklusiven sind sauber und immer wieder mit kleinen Parks aufgelockert. Über eine Treppe gehts dann hinauf auf den Mont Royal, einen erloschenen Vulkan und Namensgeber der Stadt, von wo aus man einen super Blick über die Stadt hat! Es ist gleichzeitig der größte Park der Stadt, angelegt vom gleichen Designer wie der Central Park in New York! Auf der anderen Seite des Parks liegt eine riesige und etwas modern gestaltete Wallfartskirche.

Wenn es draußen zu kalt wird, kann man sich auch ungestört in die Montréaler Unterwelt verziehen: eine riesige unterirdische Passage verbindet verschiedenen U-Bahn-Stationen und Gebäude - insgesamt ein Netz aus 30 Kilometern!!

Auf dem Rückweg gehts auf einen Abstecher nach Burlington in Vermont, einer kleinen Uni-Stadt mit schöner Altstadt - und v.a. super Lage am Lake Champlain vor einer Kulisse der Berggipfel der Adirondacks. Dieses Bild kennen wir doch irgendwoher von zuhause ;-) Und weiter einmal quer durch Vermont: auf der einen Seite die Berge (und schon weißen Gipfel!) der White Mountains, auf der anderen Seite der riesige Lake Champlain und die Gipfel der Adirondacks, und mittendrin die Green Mountains. Hier könnte man es schon aushalten! Vermont ist übrigens etwas anders als der Rest der USA: sehr viel Landwirtschaft, und sehr auf ökologischen Anbau und Direktverkauf bezogen. Es gibt sehr viel weniger Fastfood-Ketten als sonst, dafür umso mehr Käsehersteller. Neben dem bereits erwähnten Ben&Jerry's Eis kommen übrigens auch die Teddybären hierher (natürlich gibt es eine Fabrik mit Führung und Museum) und auch das Ahornsirup-Museum ist in Vermont...

28. November 2009

Wahnsinn, Teil 3: Die Shopping-Orgie geht weiter

... ein Tag reicht natürlich nicht zum Geld ausgeben. Deswegen gibt es bis Weihnachten extra viele Angebote und die Öffnungszeiten sind nochmal länger als ohnehin schon. Quasi rund um die Uhr shoppen und Angebote kaufen, die man eigentlich nicht kaufen würde ... es lebe die Wirtschaftskrise und die Kreditkartenindustrie!

27. November 2009

Wahnsinn, Teil 2: Die Shopping-Orgie

Nachdem man sich am Donnerstag den Bauch vollgeschlagen hat, gehts am sogenannten Black Friday zum Einkaufen. Der Black Friday heißt deswegen so, weil die meisten Geschäfte erst ab diesem Tag Gewinn machen. Außerdem wird an diesem Tag die Weihnachts-Einkaufssaison eingeläutet. Und weil in Amerika natürlich alles etwas übertrieben sein muss und am Vortag alles geschlossen war und deswegen alles nachgeholt werden muss, öffnen die Läden entsprechend früher. Macy's (das weltweit größte Einzelhandelskaufhaus) öffnet z.B. um 5 Uhr morgens, das Outlet in der Nähe startet mit einem Mitternachtswahnsinn und öffnet schon um Mitternacht. Und ja, es gibt wirklich Leute, die um diese Uhrzeit aufstehen, oder noch früher, in Schlangen vor den Geschäften warten und dann die Läden förmlich stürmen. Es gibt natürlich unschlagbar günstige Angebote an diesem Tag ... wieso das so ist und man um 3 Uhr nachts aufsteht um einkaufen zu gehen müsst ihr jemand anderen fragen. Ich schlaf um diese Uhrzeit lieber :-)

26. November 2009

Wahnsinn, Teil 1: Die große Fressorgie

Jedes Jahr Ende November ist es soweit: Thanksgiving. Es ist eine Art Erntedankfest, aber ein staatlicher Feiertag in den USA. Worauf das Fest genau zurückgeht steht nicht fest, aber es hat auf jeden Fall mit den frühen Siedlern und deren Festivitäten zu tun. Heute ist es der größte Familienfeiertag und gleichzeitig der größte Reisetag - Flughäfen und Straßen sind verstopft, weil alle zu ihren Familien fahren oder fliegen. Entsprechend teuer sind natürlich die Flüge, weshalb ich trotz zweier Feiertage nicht weiter weg verreise (ja, kaum zu glauben...). Tradition an diesem Feiertag ist hauptsächlich viel Essen, speziell Truthahn. Im Endeffekt isst man den ganzen Tag, schaut Football und verbringt so Zeit mit der Familie ... und das wars auch schon :-) Achja - und es ist ein der ganz ganz wenigen Tage im Jahr an denen fast alle Geschäfte und sogar Museen usw. geschlossen haben!!

22. November 2009

Boston: die Uni- und Baseball-Ecke

Boston einmal mit einem Insider, nämlich mit Sarah, die ich damals in Spanien kennen gelernt hab: zuerst gehts durch Chinatown - das aber kleiner ist als gedacht. Mittagessen gibts in einem thailändischen vegtarischen Restaurant - die Karte hört sich ganz "normal" an, jedoch sind alle Fleischgerichte mit Tofu. Es sieht wirklich wie Fleisch aus, schmeckt auch noch fast ganz genau so!! Ich weiß zwar nicht, wieso man als Vegetarier Gerichte aus Tofu isst, die wie Fleisch aussehen, aber das kann mir ja egal sein ;-)

Entlang des Charles River gehts dann in eine Ecke, die ich bis jetzt noch nicht gesehen hab: Kenmore Square und Fenway. Die Boston University nimmt einen großen Teil dieses Stadtteils ein, und der andere ist der legendäre Fenway Park - das Baseball-Stadion der Boston Red Sox. Es ist mit dem Wrigley Field in Chicago das älteste Station und es gibt entsprechend einige Anekdoten - die wir bei einer Führung durch das Stadion erfahren... da ich kein Baseball-Fan bin, war das ganze natürlich nur halb so interessant ... aber das gehört wohl zu einem USA-Aufenthalt dazu :-)

19. November 2009

Trans-Siberian Orchestra: Weihnachten, Klassik, Rock und mehr...

Auch in Worcester kann man ab und zu richtig gute Konzerte sehen: das Trans-Siberian Orchestra (TSO) macht auf seiner Ost-Küste-Holiday-Tour einen Stopp hier! Bis heute hab ich den Namen noch nicht mal gehört!

TSO ist eine Mischung aus Orchester und Rockband. Entstanden ist das ganz aus einer Metal-Band, jetzt ist die Musik eine Mischung aus Klassik, Rock, Jazz, Broadway ... In der Vorweihnachtszeit tourt die Band mit je einer Gruppe an der Westküste und Ostküste.

Erster Teil des Programms ist eine Interpretation von bekannten Weihnachtsliedern im Stil der Band, in der zweiten Hälfte des Konzerts performen sie dann Songs ihres neuen Albums. Die Musik ist wirklich genial, anders als alles was man sonst so hört, und richtig gut wird das ganz durch eine geniale Show mit Licht, Lasern, Feuer und Pyrotechnik! Auf jeden Fall sehenswert, und falls TSO auch mal nach Europa kommt, auf jeden Fall anschauen! Die Musik gibts natürlich im Internet, aber sie ist ohne die Show drumherum lang nicht so, wie beim Live-Konzert! Russisch (wie der Name vermuten lässt) ist übrigens an der Band nichts ... außer dem Keyboard-Spieler ;-)

15. November 2009

Wochenenden in Worcester

Ja, das gibts inzwischen auch - nachdem die Reiserei doch sehr überhand genommen hat in den letzten Wochen und das auf Dauer ziemlich anstrengend ist, müssen mal ein paar gemütliche Wochenenden sein.

Was macht man an "gemütlichen" Wochenenden in Worcester? Hmmm - weggehen, ausschlafen, und nachdem das Wetter extrem sommerlich ist, am ersten Novemberwochenende in Shorts und T-Shirts laufen gehen und anschließend auf dem Balkon die Sonne genießen.

Oder: die gerade angekommenen italienischen Kollegen in die Restaurant- und Barszene in Worcester einführen. Und mit ihnen zum Lobster Essen hoch zum Cape Ann fahren. Um diese Jahreszeit laufen dort auch so gut wie keine Touristen mehr rum, Lobster ist noch günstiger als sonst schon ... 10 $ für einen Lobster - unglaublich. Im Sommer ist es natürlich schöner, außerdem sind die Blätter inzwischen schon komplett runter von den Bäumen. Aber trotzdem schön.

Und nach Boston fahren, an der Waterfront entlang und durch die Innenstadt laufen... und dann gemütlich in Cambridge in einer der vielen Bars sitzen. Gemütlich eben, ohne jeden Sightseeing-"Stress" :-)

1. November 2009

Halloween in Minneapolis

Angefangen hat das Wochenende alles andere als gut: Auf Empfehlung meiner Kollegen bin ich extra früh losgefahren und hab mich schon mal auf Stau auf dem Weg zum Flughafen und lange Warteschlangen beim einchecken eingestellt. Allerdings war nichts los auf der Straße, und am Flughafen noch weniger. Blöderweise hatte aber der Flug über 2 Stunden Verspätung, da es wg. Wind wohl Komplikationen bei den Bauarbeiten an der Rollbahn gab und wir Pech hatten und eben nicht wie geplant landen durfen... und all das gute Timing war zerstört ... wir wären nämlich zu dritt innerhalb von 10 Minuten in Minneapolis gelandet.

Dafür wartete dann aber am Flughafen eine weiße Stretch-Limo auf mich. Ich hatte natürlich keine Ahnung und war umso mehr erstaunt ;-) Die anderen sind bis dahin schon einmal quer durch die Stadt gefahren und haben es sich auf den Ledersitzen gemütlich gemacht ... schon ein cooles Gefühl, mal in so einer Limo zu sitzen!! (v.a. wenn es draußen schneit...) So ging es also durch die Stadt mit Zwischenstopp in einer Bar und Endstation in einer coolen Bar im Foshay Tower mit Blick über die Stadt!

Nach einem leckeren Frühstück und bei traumhaftem Wetter gings dann erst mal in den Sculpture Garden, wo - wie der Name schon sagt - Skulpturen im Park ausgestellt sind. Nach dem Mittagessen spazieren wir dann entlang des Mississippi, vorbei an den Funamenten alter Mühlen. Mit dem Auto gehts entlang des Mississippi zu den Minnehaha Falls, wo schon die Halloween-Party für Kinder im Gange ist! Nach einem weiteren Spaziergang in der Natur wirds dann auch Zeit, dass wir uns um die Halloween-Stimmung kümmern! Zeit wirds, die Kürbissuppe zuzubereiten, Kürbiskerne zu rösten, und dann natürlich Kürbisse auszuschneiden! Lang nicht gemacht, dafür wars umso lustiger... v.a. als die Jungs mit ihrer Feinmotorik dann die Stichsäge zur Hand nahmen :-) Und schön sind sie geworden!

Anschließend müssen wir uns dann natürlich den amerikanischen Wahnsinn geben: eine Straße ist komplett abgesperrt, jedes Haus hat den Vorgarten dekoriert. Und wenn man das selber nicht gesehen hat, glaubt man das nicht. Grabsteine, Spinnweben, Spinnen und alles mögliche Getier das sich bewegt, Särge, Skelette - wirklich unglaublich!! Und die Kinder sind fleißig unterwegs und sammeln Süßigkeiten an jeder Haustür.

Und dann müssen wir uns natürlich auch endlich in Schale werfen! Erkannt hätte man uns nicht direkt glaub ich :-) Die erste Bar mit angekündigter Halloween-Party war dann leider ein Flop, aber umso lustiger wars in der nächsten: eine Schwulenbar. Es war wie im Zoo, man wusste gar nicht so recht, wo man zuerst hinschauen sollte... aber keine Details hier ;-)

Der Sonntag war dann auch etwas gemütlicher als gedacht. Mit dem Auto gings durch St. Paul, das nur einige Meilen von Minneapolis liegt (und die beiden deswegen auch Twin Cities genannt werden). Insgesamt sind beide Städte zwar keine touristischen Highlights, aber sehr sauber, grün, und haben auf den ersten Blick eine sehr hohe Lebensqualität zu bieten. Zum Abschluss mussten wir dann noch in die Mall of America, das größte Einkaufszentrum in den USA mit 390.000 qm und über 500 Läden!! Und weil das noch nicht verrückt genug ist, befindet sich in der Mitte des Komplexes ein Vergnügungspark mit Wildwasserbahn, Achterbahn etc ... und einem "Adventure Golf", also einem Minigolf-Platz. Mussten wir natürlich machen. Außerdem gibts dort auch noch ein Aquarium, Kinos, Museum usw. Das ist Amerika ... :-)

... und alles in allem ein wirklich geniales und sehr lustiges Halloween-Wochenende!!

25. Oktober 2009

Besuch in der Hauptstadt: Washington D.C.

Zeit wirds, der Hauptstadt mal einen Besuch abzustatten. Also holt mich Kathrin Samstag früh vom Flughafen ab und suchen erst mal unser Hotel auf. Wir haben auch noch Glück und finden gleich einen Parkplatz - Parkplätze an der Straße sind kostenlos am Wochenende... super Stadt!

Leider spielt das Wetter an dem Tag nicht so wirklich mit - also wird es ein Museumstag. Davon gibts ja mehr als genug in Washington, zum größten Teil gehören sie zu den Smithsonian Museums und liegen alle in Gehweite entlang der National Mall in alten, großen Gebäuden; noch dazu sind fast alle kostenlos! Angefangen beim National Air and Space Museum, weiter zum National Museum of Natural History und zum National Museum of American History. Alles natürlich ganz interessant, aber viel zu viel. Und zwischendrin holen wir uns immer wieder eine Dusche im strömenden Regen!

Pünktlich zum Sonnenuntergang kommt dann auch wieder die Sonne raus... Nach einem leckeren Abendessen mit Tina in Dupont Circle gehts weiter nach Georgetown, einem ganz anderen Washington. Schicke dreistöckige Häuser, kleine Läden, Bars ... da kann man's aushalten! Und schließlich müssen wir natürlich noch die bekanntesten Sehenswürdigkeiten bei Nacht sehen: das Washington Monument und das Capitol!

Der Sonntag ist traumhaft - nicht sehr kalt, sonnig. Erstes Ziel: das Capitol besichtigen! Es sind wenige Touristen auf der Straße, dafür hat der Washington Marathon bereits angefangen. Und: Pech gehabt - das Capitol hat am Sonntag für Besucher geschlossen ... hätten wir das mal einen Tag früher gewusst! Also schauen wir kurz dem Marathon zu und der Militärkapelle, die extra dafür den halben Tag dasteht. Weiter gehts entlang der National Mall mit einem kurzen Abstecher in die Nationalarchive, wo die Unabhängigkeitserklärung, die Verfassung, die Bill of Rights sowie die Magna Carta ausgestellt sind. Anschließend gehts dann vorbei am Washington Monument - dem 167 m hohen Obelisken zur Erinnerung an den ersten US-Präsidenten -,und dem National World War II Memorial (der Name sagt alles...) zum Lincoln Memorial, das aussieht wie ein griechischer Tempel und eine riesige Statue von Abraham Lincoln, der z.B. die Union zusammengehalten hat und die Sklaverei beendet hat. Von dort hat auch Martin Luther King sein I Have a Dream gehalten. Im Anschluss gehts noch vorbei am Vietnam Veterans Memorial und dem Korean War Veterans Memorial, die an die beiden Kriege erinnern sollen. Alles sehr beeindruckend...

Die letzten Marathonläufer sind noch immer unterwegs, und wir fühlen uns auch schon, als ob wir einen Marathon gelaufen wären. Als Abschluss gehts noch vorbei am Weißen Haus (der Präsident war glaub ich nicht zuhause, und seine Frau war auch gerade nicht in ihrem Gemüsegarten zu sehen)...

Nächstes Ziel ist das Arlington National Cemetery, dem meistbesuchten Militärfriedhof der USA. Eigentlich nicht weit vom Zentrum, trotzdem wird das ganze eine Odyssee, bis wir dort ankommen. Die Zufahrt ist in der Nähe des Pentagon (ein riesiger aber ziemlich hässlicher Komplex), aber blöderweise sind sämtliche Zufahrten wegen des Marathons gesperrt, weil ausgerechnet dort das Läuferlager und das Ziel sind. Sämtliche unzähligen Umwege und Alternativrouten, die wir ausprobieren, landen an gesperrten Zufahrten. Letzte Möglichkeit: etwas nach draußen fahren und mit der U-Bahn zum Friedhof. Umständlich, aber es klappt tatsächlich - leider wird aus einem sehr gemütlichen Nachmittag dann doch noch einer mit Zeitdruck... Auf dem Friedhof stehen - wie im Film - diese unzähligen weißen Grabsteine, inmitten von herbstlichen Bäumen. Ein bizarres Bild. Auch John F. Kennedy, seine Gattin und sein Bruder sind hier begraben. Schon ziemlich krass und eine riesige Anlage! Vom Gipfel des Hügels blickt man über das flache Washington mit seinen beeindruckenden Gebäuden und Monumenten - keine Skyline, keine Hochhäuser ... mal eine ganz andere Stadt!

18. Oktober 2009

Natur in Massachusetts und Halloween-Einstimmung

Besuch hat sich angekündigt - blöderweise ist die Kanada-Fraktion krank, also wird's eine kleine Runde. Und aus einer geplanten Boston-Touri-Tour wird spontan ein Tag in der Natur. Da Kathrin und ich die Touristen-Seite Bostons schon kennen, beschließen wir, das unerwartet gute Wetter zu nutzen und in den Westen Massachusetts zu fahren: zum höchsten Berg im Bundesstaat, dem Mount Greylock in den Berkshires. Eigentlich sollte auch eine Indian Summer Tour daraus werden, aber leider haben die meisten Bäume entweder schon die Blätter verloren oder nur noch braune Farben zu bieten... daran schuld war wohl das extrem kalte und stürmische Wetter der letzten Tage.

Schön ist es trotzdem - bergauf, bergab, immer wieder mit super Aussicht und vorbei an Seen. Nach langer Suche und ein paar Meilen Umweg finden wir schließlich doch noch die Auffahrt zum Mount Greylock. Da der Nachmittag schon etwas fortgeschritten war, ist die Zeit leider zu kurz für eine Wanderung auf den Gipfel - also machen wir eben Sightseeing auf Amerikanisch und fahren mit dem Auto hoch. Leider hat es etwas zugezogen und die Sicht ist nicht mehr klar - aber trotzdem schön. Auf dem Gipfel des Berges steht .... - richtig, ein War Memorial. Der War Veterans Memorial Tower, den man natürlich auch besteigen kann. Von hier oben hat man Ausblick auf fünf verschiedene Bundesstaaten! Und es liegt noch Schnee auf dem Gipfel: der erste Schneeball des Winters!

Nach dieser Autofahrt durch die Natur wirds Zeit, auch selber in der Natur aktiv zu werden. Also fahren wir ein Stück auf dem Mohawk Trail zurück und wandern im Mohawk State Forest. Am Eingang werden wir gleich gewarnt, dass wir uns jetzt im "Bear County" befinden :-) Und von dem Rundkurs, den wir am Ende wandern wollen, fühlen wir uns einigermaßen auf den Arm genommen, da es am Ende ein- und derselbe Hin- und Rückweg mit einer kleinen Schleife am Ende ist. Laut Ausschilderung eine Meile, für die man eine Stunde brauchen sollte ... wir kommen zu dem Schluss, dass man die meiste Zeit davon für die Suche nach dem eigentlichen Weg aufbringt ;-)

Mehr oder weniger durch Zufall haben wir vor der Fahrt noch entdeckt, dass fast auf dem Weg ein Kürbis-Fest stattfindet. Klingt verrückt genug, also müssen wir da auch hin. Mit einem dieser klassischen gelben Schulbusse werden wir vom Massenparkplatz ins Zentrum des 28.000-Einwohner-Ortes gefahren (hätten wir das auch mal gemacht!!), wo uns das Spektakel erwartet. Jede Menge Leute (anscheinend kommen jedes Jahr 80.000 oder so), und fast 30.000 Kürbisse, entlang der Gehwege, auf Holzregalen und auf riesigen Pyramiden-Regalen in der ganzen Innenstadt. Die einen mehr oder weniger normal, andere wiederum sind richtig aufwändig ausgeschnittene Figuren! Auf jeden Fall ein Erlebnis und so wohl nur in Amerika vorhanden! Leider werden pünktlich um 21 Uhr die Gehsteige hochgeklappt und jeder nimmt sich einen Kürbis mit nach Hause...

Leider regnet es auch am Sonntag - Grund genug, ein richtig schönes Ami-Frühstück in einem klassischen Diner zu haben. Und davon gibts ein paar in Worcester (wenn's da auch sonst nicht viel gibt). Ein alter Zug-Waggon steht mitten in der Stadt, 6 oder 7 kleine Tische und eben die Küche. Geöffnet 24/7, und einfach soooo amerikanisch. Wir bestellen ungefähr alles, was man so essen muss: Pancakes, French Toast, Käse-Omelett - Menge für vier für uns zwei. Aber Hauptsache lecker.

Und schließlich müssen wir ja gerüstet sein für das nächste Ereignis: Besuch eines der größten Halloween-Outlets in den USA. Schon der Eingang ist gruselig, und man glaubt nicht, was da alles verkauft wird, wenn man es nicht selbst gesehen hat. Kostüme und Masken - klar. Aber auch Grabsteine, Skelette, Särge usw. Die perfekte Einstimmung auf Halloween! Natürlich werden wir auch fündig und kleiden uns für das Halloween-Wochenende ein...

Und als wir rauskommen ist auch schon Winter. Schneeflocken so groß wie Schneebälle - und nach einem halben Tag Schnee ist alles weiß! Unglaublich... Mitte Oktober!!

12. Oktober 2009

Zurück in New York

Natürlich darf in einem USA-Ostküste-Urlaub New York nicht fehlen - also ab in Stadt die niemals schläft, wo wir noch Robert treffen. Logischerweise stehen die "Standard"-Sehenswürdigkeiten auf dem Programm! Ich hab zwar schon die Freiheitsstatue gesehen, aber noch nicht so nahe - weil wir dieses Mal das Touristenboot nehmen, das uns direkt zur Freiheitsstatue bringt. Dank Vorverkauf müssen wir nicht in der Schlange stehen, und als wir auf der Insel ankommen, regnet es dann zum Glück auch nicht mehr! Ja, die Freiheitsstatue ist beeindruckender von der Nähe...

Es folgen der Financial District, die Baustelle des World Trade Centers (wo man immer noch nicht wirklich etwas sieht) und die Brooklyn Bridge. Das Wetter ist perfekt - blauer Himmel, angenehm warm und super Foto-Wetter! Nach einem kurzen Schock weil ich das Parkticket verloren hab (und theoretisch der Finder mit dem Auto wegfahren könnte) und aber alles glimpflich und sogar ohne zusätzliche Gebühr ausgeht, fahren wir ins Zentrum zum Hotel. Es geht rauf aufs Rockefeller Center und einem Sonnenuntergang über der Stadt. Nach einer Handtuch-such-Tour am Times Square und einem eher hektischen Abendessen wartet auch schon die Broadway Show "König der Löwen" auf uns. Mal wieder eine super Show, super Musik und super Bühnenbild! Und danach gehts dann auch rein ins Nachtleben New Yorks...

... ein Glück, dass das Wetter schön ist, so können wir im riesigen Central Park, der wie eine Oase in der Stadt wirkt, noch ein bisschen entspannen bevor wir durch Chinatown laufen und uns in Little Italy ein Mittagessen gönnen. Als es dunkel wird, fahren wir nach Brooklyn, um vom Fuße der Brooklyn Bridge den unglaublichen Blick auf Downtown Manhattan genießen...

Der nächste Tag steht im Zeichen von Windowshopping auf der Fifth Avenue. Da Columbus Day ist, wird gerade unter extremer Polizeipräsenz die Parade vorbereitet. Am Nachmittag schauen wir uns das gigantisch große MET an und statten dem Guggenheim Museum einen Kurzbesuch ab. Dann wirds auch schon langsam wieder Zeit, dass wir uns auf den Rückweg machen.

9. Oktober 2009

Indian Summer in Maine & Acadia National Park

Ein weiterer sonniger Tag - den wir aber hauptsächlich im Auto verbringen werden. Auf dem Plan steht die Fahrt Richtung Maine und Acadia National Park. Erster Stopp ist in Portland, der Hauptstadt Maines. Portland ist eine kleine Stadt am Meer, natürlich mit Hafen und Backsteinbauten. Natürlich muss in der Heimat des Lobster auch ein solcher her. Was gibt es besseres als einen fangfrischen Lobster bei Sonne am Hafen, noch dazu bei live Jazzmusik! Aber lang halten wir es nicht aus, denn es liegen noch einige Meilen vor uns, die wir an der Küstenstraße zurückliegen. Es geht immer wieder durch kleine mal mehr mal weniger nette Ortschaften, Buchten, und natürlich vorbei an unzähligen bunt gefärbten Bäumen. Zu dieser Jahreszeit könnte man einfach nur stundenlang durch die Gegend fahren und die unglaublichen Farben genießen! Einen Zwischenstopp legen wir noch am Pemaquid Point ein - einem relativ einsamen Leuchtturm inmitten von Felsformationen und mit schönem Blick entlang der Küstenlinie!

Blöderweise regnet es am nächsten Tag was nur möglich ist, also muss erst mal ein amerikanisches Frühstück in einem richtigen Diner her. Es wird leider nicht besser - zufälligerweise ist ein Friseur neben dem Diner, und da wollt ich ja schon seit Wochen hin. Als sie mir die Strähnen macht, bin ich zwar nicht mehr so sicher, ob ich das wirklich wollte, aber am Ende geht alles gut ;-).

Wir beschließen, trotz des schlechten Wetters die paar Meilen zum Acadia National Park zu fahren - schließlich meinte die Friseuse, dass es selbst bei schlechtem Wetter super sei dort (obwohl in diesem Jahr die Blätter bei weitem nicht so rot sind wie sonst weil es im Mai und Juni nur geregnet hat). Es sollte wirklich toll werden. Zuerst stoppen wir in Bar Harbor, der größeren Stadt am Eingang zum Nationalpark. Da es echt ungemütlich ist und regnet und stürmt, konzentrieren wir uns auf Bummeln und Souvenirkaufen, und später eine heiße Schokolade zum Aufwärmen. Das Wetter wird besser, also ab in den Park. Die Stimmung ist extrem melancholisch, der Nebel hängt in den Bergen und gibt dem ganzen eine ganz eigenartigen Touch. Die Mischung aus Wald, Bergen, Wasser, Felsen und sogar Strand macht den Nationalpark extrem abwechslungsreich! Es sind auch sehr wenige Touristen unterwegs, und nach einer Zeit kommt sogar die Sonne raus, was dem ganzen eine tolle Farbe verleiht! Insgesamt ist das ganze schwierig zu beschreiben, aber die Fotos sagen denk ich einiges - wenn auch nicht alles!

Am nächsten Tag gehts wieder zurück in den Park, dieses Mal bei strahlendem Sonnenschein! Also fahren wir nach einem kleinen Abstecher in den weniger bekannten Teil des Nationalparks wieder eine Runde durch den Park - die sogenannte Park Loop Road, wo man an allen sehenswerten Punkten vorbeikommt. Jeder Ort sieht bei Sonnenschein natürlich total anders aus! Wir klettern über Felsen, fahren auf den höchsten Berg im Park mit fantastischer Aussicht (aber gefühlten -10 Grad!), spazieren um einen der Seen, und genießen einfach nur die Stille und die unglaublichen Farben des Indian Summer. Abschluss des Tages ist ein schöner Sonnenuntergang...

Und schon gehts wieder zurück. Natürlich nicht auf direktem Weg, sondern kreuz und quer durch den südlichen Teil Maines. Und überall diese Farben ... es ist wirklich eine der besten Wochen, der Höhepunkt der Laubfärbung! Aber seht selbst auf den Fotos... auf jeden Fall sehr zu empfehlen. Und so anders als jeder Herbst zuhause - auch wenn die Bäume nicht "ganz so rot sind" wie in anderen Jahren!

5. Oktober 2009

Kurzbesuch in Boston

Ein schöner sonniger Tag - genau richtig, um eine Touri-Tour durch Boston zu machen (aber eigenlich viel schöner ist die Fahrt dorthin - einer der buntesten Autobahnabschnitte, den ich kenne!). Los gehts am Hafen an der Waterfront, vorbei an der Essensmeile am Quincy Market, wo erstaunlich wenig los ist an einem Montag Morgen! Entlang des Freedom Trail und den historischen Stätten in Boston, stoppen wir am Massachusetts State House. Das soll von innen anscheinend ganz schön sein - ist es auch (und das hab ich auch noch gar nicht gesehen). Quer durch das teure Viertel Beacon Hill gehts in Richtung Park zu einer kleinen Pause und einen Nachmittagssnack - und einige entspannende Minuten in der Sonne. Zurück in die Stadt steht dann noch North End auf dem Programm: das Italienerviertel, wohin ich es bis heute auch noch nie geschafft hab! Als Abschluss fahren wir noch zur Harvard Bridge für die Skyline-Fotos und ins Studentenviertel Cambridge ... und schon ist der Tag wieder vorbei!

Die liebe Polizei mal wieder

Bekanntschaft mit der Polizei hab ich ja schon vor ein paar Wochen gemacht ... heute also wieder. 5 Minuten auf dem Highway und schon war die Weihnachtsbeleuchtung im Rückspiegel zu sehen. Gleiches Prozedere: Führerschein, Papiere. Soso - aus Deutschland. Ob ich denn wüsste, wieso ich aufgehalten werde. Anscheinend bin ich wohl mal wieder zu schnell gefahren. Ob ich denn schon mal auf der Autobahn in Deutschland gefahren bin. THIS IS NOT THE AUTOBAHN! Er setzt sich wieder ins Auto. Schreibt und schreibt und schreibt. Ich vermute schon schlimmes... dieses Mal komm ich wohl nicht so ungeschoren davon. Endlich kommt er wieder. Fragt noch ein paar Sachen. Und stellt mir eine Written Warning aus, auf der steht, ich bin 68 mph in einer 65er Zone gefahren. Beim nächsten Mal wirds wohl teuer. Und ich bin jetzt offiziell als Speeder registriert ;-) Also noch einmal Glück gehabt. Ich glaub ich bin noch nie so nach Vorschrift gefahren wie an diesem Tag...

4. Oktober 2009

Niagarafälle - Teil 2

Endlich Urlaub - wurde auch langsam Zeit, denn das Reisen an den Wochenenden kann auf Dauer ganz schön anstrengend werden ;-)

Nachdem Evi in Boston gelandet war, gings standardmäßig gleich mal auf den Prudential Tower - Boston von oben ... und zum Abendessen ins gemütliche Back Bay. Dann hat der Jetlag zugeschlagen :-) Außerdem steht ein langes Autofahr-Wochenende vor uns: Niagarafälle (ja, schon wieder!). Es schüttet was geht als wir losfahren, aber jede Stunde wirds ein bisschen besser. Der Indian Summer erreicht auch langsam seinen Höhepunkt, aber die Bäume an der Autobahn wirken bei Regen natürlich lang nicht so schön wie bei Sonne... und so weit im Westen ist es dann eh noch relativ grün!

Wieder einmal erreichen wir die Fälle so, dass wir das letzte Boot erwischen. Und dieses Mal waren wir vorher schon klatschnass und erfroren weils mal wieder geschüttet hat was geht und langsam Winter wird. Aber pünktlich als wir ablegen reißen die Wolken auf - und die Sonne scheint genau auf die Niagarafälle. Mit entsprechendem Regenbogen natürlich. Ein bisschen Glück muss man auch haben... Natürlich warten wir dann noch, bis die Sonne untergeht und die Fälle wieder beleuchtet werden, bevor wir uns auf den Weg zu Kathrin und Aaron in Hamilton machen, wo das Abendessen quasi schon auf uns wartet. Aaron, der super Grillmeister grillt uns dann auch ein schönes Stück Schwein! Und der Abend klingt vernünftig bei dem ein oder anderen Bier aus. Danke nochmal für eure Gastfreundschaft!

Es ist Sonntag, d.h. ein gemütlich Frühstück muss her - mit den besten und frischesten Bagels, die ich bis jetzt gegessen hab. Und bei Tag sieht man erst den coolen Garten mit Hot Tub, den die beiden haben! *neid*! Dann steht auch schon wieder die Rückfahrt an... ja zugegeben - etwas verrückt, zwei Tage im Auto zu sitzen, um die Niagarafälle zu sehen ;-)

27. September 2009

Das Oktoberfest hinterlässt Spuren...

... sogar in Worcester. Es gibt ja in unzähligen Städten Oktoberfest ... und in dem Restaurant, in dem wir heute abend waren, gibt es zwar kein Oktoberfest, dafür aber eine spezielle Speisekarte für diese Zeit: Spaten Bier, Schnitzel, Sauerbraten usw ... achja. Ich wollte dann kein Risiko eingehen und hab lieber ein leckeres amerikanischen Steak bestellt ... man weiß ja nie, was die als Sauerbraten servieren ;-)

26. September 2009

New Hampshire II: Mt Washington

Mal wieder weckt mich die Sonne auf - und das an einem Wochenende mitten in der schönsten Jahreszeit in Neuengland: Indian Summer. Das kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen und muss wieder ab in den Norden, wieder nach New Hampshire, aber dieses Mal etwas weiter in den Norden, zum höchsten Berg hier im Nordosten: den Mount Washington. Schon die Fahrt dort hin ist traumhaft. Viele der Bäume entlang der Highways haben sich in alle mögliche Farben von gelb über orange und pink zu tiefrot gefärbt - wirklich ein Genuss, einfach nur zu fahren und zu schauen... ja, es gibt auch Herbst in Deutschland, aber die Farben sind lange nicht so intensiv und vielfältig wie hier... das liegt wohl daran, dass die Gebirgszüge von Nord nach Süd verlaufen und dadurch die polare Kaltluft ungehindert in den Süden kann. Gleichzeitig ist die Sonneneinstrahlung tagsüber intensiver, was relativ hohe Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht verursacht ... usw ... und deshalb eben die Farben intensiver sind.

Das Ziel ist, mit einer der uralten Dampfeisenbahnen auf den Gipfel des Mount Washington zu fahren. Die Tickets sind erst mal ausverkauft, also warten. Deshalb gehts nochmal ein Stück zurück zu einem kurzen Zwischenstopp in Bretton Woods (ja, DAS Bretton Woods, wo am Ende des 2. Weltkriegs die Weltwährungsordnung der Nachkriegszeit bestimmt wurde. Das Mount Washington Hotel ist ein Luxushotel mit Golfplatz und liegt traumhaft schön am Fuß des Mount Washington und inmitten von Hügel mit buntgefärbten Bäumen.

Dann gehts auch endlich rauf auf den Gipfel. Und zwar im Schneckentempo mit der originalen, 101 Jahre alten kohlenbefeuerten Zahnradlok, auf Schienen, die bis zu 37% Steigung haben. Die Aussicht ist schon während der Fahrt Wahnsinn und von oben (immerhin 1917 m) natürlich gigantisch. Es ist aber auch gigantisch kalt - am Vortag hats noch geschneit und man hat anscheinend keine 10 Meter weit gesehen, jetzt scheint die Sonne und man sieht über 100 km weit (am nächsten Tag sollte es regnen ohne Ende...). Auf dem Mount Washington wurde übrigens die höchste je auf der Welt gemessene Windgeschwindigkeit mit 372 km/h gemessen, und insgesamt ein ziemlich raues Wetter. Die Baumgrenze liegt bei 1200 m - in den Rockies auf der anderen Seite des Landes liegt sie bei 3000 m!

Wieder unten angekommen, gehts quer durch das Mount Washington Valley vorbei an Hügeln, Bergen, Seen, Flüssen und zurück über den Kancamagus Highway wieder Richtung Autobahn - eine wirklich schöne Strecke mit super Stellen für Fotos. Aber überzeugt euch selber im Picasa Fotoalbum...

20. September 2009

Niagarafälle & Toronto

Ein guter Ausklang der Woche: endlich mal früher weg von der Arbeit an einem Freitag nachmittag. Aber dafür lag eine quasi unendliche Autofahrt vor mir: 6,5 Stunden. Doch das sollte sich lohnen! Pünktlich zum Freitag-Abend-Feuerwerk bin ich also in Niagara Falls auf der amerikanischen Seite angekommen. Wie hunderte Inder und Chinesen - und ich ;-) Das Feuerwerk war gar nicht mal so sehenswert, aber dafür die Niagarafälle: Unmengen an Wasser, und in verschiedenen Farben beleuchtet.

Dann kam auch endlich Robert in Buffalo an und es ging über die Grenze zu unserer Schlafgelegenheit Marc. Und weil es schon einigermaßen spät war, einigten wir uns noch auf ein Gute-Nacht-Bierchen, aus dem dann natürlich bei viel Spaß zwei, drei wurden. Und so wurde auch aus unserem Plan, am nächsten Tag früh aufzustehen nichts. Aber immerhin haben wir es noch geschafft, rechtzeitig bei unserer Segways-Tour aufzutauchen: Eine geschichtliche Tour mit diesen echt witzigen Segways durch den historischen Distillery District von Toronto. Naja, die Geschichte blieb etwas auf der Strecke, aber dafür wars umso lustiger (nein, ich bin nicht vom Segway gefallen, auch wenn ein Foto danach aussieht und die anderen das zu gern gesehen hätten ;-))

Weiter gings zum CN-Tower, auf dem man bei einem Besuch in Toronto auf jeden Fall mal gewesen sein muss - ist immerhin der höchste freistehende Turm! Natürlich müssen wir ganz nach oben und schauen uns die Stadt aus 447 m Höhe an! Zugegeben - so beeindruckend ist die Aussicht auch wieder nicht. Der Prudential Tower in Boston hat da mehr find ich! Generell ist Toronto zwar ganz ok, aber eben nur ok. Eine Großstadt eben. Aber vielleicht waren wir einfach nicht an den richtigen Ecken. Aber zumindest das Essen in Chinatown war super!

Nächstes Ziel sind dann die Niagarafälle auf der kanadischen Seite - und es ist wirklich so: sie sind viel beeindruckender von dieser Seite! Kommen spät an, die Fälle sind mit der Beleuchtung wirklich super schön. Die Stadt ist eine Spielerstadt, ein Kasino neben dem anderen, einige sehr komische Leute auf der Straße ... ein bisschen little Vegas. Und wenn man da mal war eben gar nicht wirklich interessant ;-)

Zeit wirds für ein Abendessen zu später Stunde, und blöderweise hört sich der ein oder andere Cocktail zu gut an um ihn nicht zu trinken. Aber müde waren wir eh schon, und schlafen können wir auch an einem anderen Wochenende. Also starten wir am nächsten Tag zugegebenermaßen müde aber immerhin Richtung Toronto Islands, eine super schöne grüne Insel zum relaxen. Und mit genialem Blick auf die Skyline von Toronto!

Dann wirds auch endlich Zeit, dass wir wieder Richtung Niagarafälle fahren, schließlich wollen wir die auch noch tagsüber sehen und eines der Boote der Maid of the Mist nehmen. Mit viel Glück erwischen wir dann auch noch das letzte und wir fahren an den Fällen entlang. Ja, es is ganz schön nass... aber echt beeindruckend!

Dann wirds auch Zeit für die Rückfahrt. Ein Glück, dass ich einen Beifahrer hab der mich wach hält. Um 2 zuhause, um 6 wieder aufgestanden, nach Boston zum Flughafen, Beifahrer last minute abgeliefert, zur Arbeit ... das einzige positive: die italienische Espressomaschine im Büro ;-) Aber was nimmt man nicht alles in Kauf für ein tolles Wochenende!

13. September 2009

New Hampshire: Lakes Region

Eigentlich sollte das Wochenende ja ruhig werden. Aber eigentlich war das Wetter viel zu gut dafür und es gibt noch viel zu viele schöne Orte. Als mich die ersten Sonnenstrahlen wecken, entscheide ich also, dass ich raus muss. In den Norden nach New Hampshire, genauer gesagt in die Gegend um den Lake Winnipesaukee, eine Seenlandschaft mit unzähligen Inseln und Buchten und Bergen außenrum. Erster Stopp ist Weirs Beach, wo es sogar einen Sandstrand gibt. Im Vergleich zu Worcester ist es ungewöhnlich warm, viele Boote schippern über den See. Ich setz mich in eine alte Bummelbahn und lass mich am Ufer entlangfahren...

Genug See gesehen, also gehts auf die andere Seite, vorbei an typisch amerikanischen kleinen Orten, und rauf auf einen der Hügel. Natürlich ist alles schön touristisch ausgeschildert. Erster Stopp ist an einem Wasserfall - zwar nicht groß, aber ganz nett. Nächster Stopp ist ein Aussichtspunkt mit wirklich super Blick von oben auf die Seenlandschaft und umliegenden Hügel. Die Sicht ist weiter oben natürlich noch besser, aber das weiß der Tourist natürlich hier noch nicht. Also gehts weiter rauf, wo dann auch das sogenannte Castle in the Clouds steht, eine Villa, die irgendein Millionär (ich hab inzwischen schon vergessen wer das war) Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut hat. Es ist wirklich ziemlich luxuriös und vor allem die Lage ist genial.

Leider bin ich ein oder zwei Wochen zu früh dran, denn die Bäume sind noch fast alle grün. Aber einige wenige verraten schon, wie das hier bald alles aussehen wird!

Natürlich fahr ich nicht auf direktem Weg wieder zurück, sondern stoppe noch kurz in Portsmouth, einer sehr hübschen kleinen Stadt am Meer. Natürlich gibts frischen Lobster am Hafen - was sonst ;-)

7. September 2009

Von einem zauberhaften Wochenende in den Adirondacks

Es waren einmal fünf unternehmungslustige SGPler, die quer über den Nordosten der USA verstreut waren. Doch zu einem speziellen Anlass wollten sie sich alle treffen: ein verlängertes Wochenende fernab jeder Zivilisation ohne Internet und Handyempfang. Sie bestellten also perfektes Wetter und mieteten sich ein Haus (ok, eher eine Luxus-Lodge) am See im Adirondack Park in New York State, um dort ungestört weit weg vom Arbeitsalltag ein Wochenende in der Natur zu verbringen. Einziges störendes Element war eine Straße, die quer über den See vorbei an der Hütte ging. Pläne zur Sprengung der Straße wurden nach sorgfältiger Überlegung aber wieder beiseite gelegt.

Bereits bei der Anfahrt merkten sie, dass sie sich in einer anderen Welt bewegten: kleine verschlafene Dörfer, Pferde auf Dächern, noch größere Plastikkühe auf Anhängern, Chicken BBQ auf einem Parkplatz und bewaldete Hügel außenrum. Da sie in Besitz eines Ruderbootes waren, ließen sich die zwei Prinzessinnen zur Einstimmung auf die Tage, die noch kommen sollten, mit entsprechender Verpflegung und einer gehörigen Portion Spaß im Gepäck über den See schippern. Doch irgendwann waren die Lachmuskeln genug strapaziert und es wurde Zeit, die Vorbereitungen für die angesetzten Grillfeierlichkeiten am hauseigenen Strand zu treffen, die aufgrund einer Ungeschicklichkeit oder auch Übermütigkeit beim Grillen auf dem Boot fast ins Wasser bzw. Boot gefallen wäre. Aber die halbfertigen Hühnchen konnten glücklicherweise noch gerettet werden. Dank optimaler Planung sollten die Vorräte auch noch für das nächste Mahl ausreichend sein. Bei Vollmond folgte wiederum ein Ausflug auf den See, mit eindeutig verbesserten Rudereigenschaften der Prinzen. Danach schliefen sie glücklich und zufrieden bis der Wecker sie aus dem Bett warf.

Da sie ja nicht zum Spaß in der Natur waren, wollte diese auch bei einer Wanderung auf den höchsten Berg in der Gegend erkundet werden. Die Wanderung sollte sie etwa 13 km und 650 Höhenmeter in flottem Tempo über Stock und Stein führen, wobei sich der größte Anteil des Höhenunterschieds auf den letzten Kilometer erstreckte. Der Ausblick vom Gipfel des Berges lohnte aber alle Mühen und ließ selbst die größten Blasen in den neu erstandenen Wanderschuhen vergessen. Und so traten sie glücklich aber erschöpft den Abstieg an, um sich zurück am See die Sonne auf den Pelz scheinen zu lassen und sich auf das Abendmahl vorzubereiten. In der Zwischenzeit wurde das hauseigene Boot einer Überarbeitung unterzogen und mit bequemeren Sitzmöglichkeiten ausgestattet, was später die Vermieter aus angeblich sicherheitstechnischen Aspekten und zur allgemeinen Verwunderung nicht sehr begeistern konnte. Den restlichen Nachmittag und Abend ließen die fünf gemütlich bei DVDs und am Lagerfeuer ausklingen.

Nach einer ausgiebigen original amerikanischen Stärkung am Morgen sollten die Beinmuskeln nicht weiter strapaziert werden. Aus diesem Grund mieteten sie sich Kajaks, um über den Nachbarsee zu rudern, sich auf einer Insel niederzulassen und sich in der Sonne von der Ruhe und der Natur einfangen zu lassen (ok, die Jungs mussten natürlich Cliff Diving im kleinen Stil machen). Nur der Hunger trieb sie wieder zurück und sie speisten vorzüglich ein Kartoffelsüppchen mit Garnelen. So ging auch dieser Tag nach viel Erholung zu Ende und die Reise zurück in die Realität kam näher...

Einige Stunden später wurden sie alle aus einem traumhaften Wochenende gerissen, einem, das so anders war als alle anderen. Und mit vielen weiteren Erlebnissen, die aber wohl für immer in den Tiefen der Adirondacks bleiben werden. Oder wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute und tragen die Ereignisse auf anderem Wege nach draußen...

4. September 2009

Die amerikanische Polizei

... hab ich inzwischen auch kennen gelernt. Irgendwann musste es ja soweit sein, und im Grunde hab ich ja schon drauf gewartet. Denn das Schneckentempo auf den Autobahnen hier ist ab und zu einfach nervig - und deshalb fahr ich halt immer ein bisschen schneller als die anderen.

Also wurde ich geblitzt, in einer 50er-Zone. Ich hab ihn schon gesehen, es war aber viel Verkehr, also hab ich mir nichts gedacht. Aber schon wenige Sekunden später tauchten die unzähligen roten und blauen Blinklichter in meinem Rückspiegel auf. Also rechts ranfahren, stehen bleiben und warten.

Er tippt hinter mir gemütlich auf seinem PC rum, setzt sich seinen Hut auf und kommt nach vorn. Fragt nach dem Führerschein, den er natürlich nicht lesen kann, und möchte wissen, wo wir hinfahren. Dann meinte er, ob dort wo wir herkommen Kilometer oder Meilen gelten. Ich sag natürlich Kilometer. Er meint, ich sei 20 Meilen zu schnell gefahren. Mich wundert das (nicht wirklich), und er sagt ich sollte etwas langsamer fahren. Ok.

Er geht wieder zurück zu seinem Wagen. Ich warte also auf den Strafzettel ... und er fährt weg! Tja, wohl Glück gehabt... der amerikanischen Polizei ist das Ausstellen von Strafzetteln an Ausländer anscheinend zu aufwändig...

23. August 2009

Kaum zu glauben ...

... aber ich bin wirklich mal ein Wochenende in Worcester. Nichts anschaun, nirgends hinfahren. Stattdessen viel Schlafen, gemütlich Grillen, Weggehn (ja, kann man sogar einigermaßen hier ;-)), endlich mal meinen Balkon bei schönem Wetter ausnutzen ... und jetzt dann die genialen amerikanischen Öffnungszeiten (und Preise) ausnutzen!!

16. August 2009

Kurzbesuch in Frankreich ... äähhhhh Québec City

7 Stunden Fahrt stehen vor mir - und die ersten 100 Meilen sind gar nicht lustig. Denn natürlich sind alle auf dem Weg Richtung Strand und entsprechend im Stop and Go geht es vorwärts. Aber zum Glück sind alle irgendwann abgebogen und ich hab die Straße für mich. Und zum ersten Mal ist nicht mehr alles flach und man sieht nur Bäume an der Strecke - nein, es wird bergig! Ok, eher hügelig, eher so Bayrischer-Wald-Größenordnung, aber immerhin! Hier in New Hampshire und Vermont gibt es anscheinend auch ein paar Skigebiete, und bei 3-4 Stunden Anreise wird das im Winter sicher mal auf dem Plan stehen!

Und das ganze wird eine halbe Europareise: Hanover, Berlin, Lisbon, Manchester, dann noch Lebanon, Bethlehem ... die Siedler damals waren nicht wirklich einfallsreich bei den Ortsnamen!

Je näher ich Richtung Grenze komm, umso öfter stehen auch Kilometerangaben auf den Straßenschildern - und nachdem ich das übliche Prozedere an der Grenze hinter mich gebracht hab ist alles auf einmal ganz anders: km/h anstatt mph, und alles auf französisch! Ja, die Provinz Québec ist da etwas anders als der Rest Kanadas und hat sich immer schon etwas anders verhalten. Und sie sind stolz auf ihr Französisch. Liegt wohl daran, dass es mal eine französische Provinz war. Französisch ist Amtssprache, 80% der Bevölkerung hat französich als Muttersprache, Englisch als Zweitsprache gilt hier nicht wirklich, viele Leute verstehen es nicht mal.

Unser kleines französisches Hotel liegt mitten in der Stadt, alles ist zu Fuß zu erreichen, und deshalb müssen wir natürlich gleich nochmal raus. Beim Reinfahren hab ich schon die ganzen kleinen Häuser gesehen, überall Restaurants und Bars im Freien, und jede Menge Leute auf der Straße - inzwischen ist es schon etwas leerer, aber es sind immer noch v.a. junge Leute unterwegs.

Am nächsten Tag steht dann die Stadtbesichtigung an: traumhaftes Wetter, fast etwas zu heiß, was das ganze extrem anstrengend macht ... aber wollen wir mal nicht meckern. Los gehts vor der Haustür an der Promenade, von wo aus man einen super Blick auf den St. Lorenz-Strom hat. Gleich daneben das Wahrzeichen Québecs, das Château Frontenac, ein Luxus-Hotel, wo Churchill und Roosevelt die Strategie des 2. Weltkriegs diskutierten. Nicht weit davon liegt die Citadelle, die von den Engländern gebaut wurde weil sie den Amerikanern nicht trauten, und wo heute die Armee stationiert ist. Wir müssen uns natürlich die Wachablösung anschaun, die jeden Tag als Riesenakt mit Musik und Zeremonie vorgeführt wird. Danach gäbe es Führungen durch das Militärgelände, was wir aber nicht für notwendig erachten. Stattdessen nutzen wir den guten Ausblick für ein paar Fotos, werden aber gleich zurückgepfiffen da man sich hier anscheinend nicht alleine bewegen darf ;-) Zurück in der Altstadt, bummeln wir durch die kleinen Straßen. Ich glaub ich hab noch nirgends so viele kleine Restaurants gesehen wie hier. Nach einigen Touristenzielen wirds dann Zeit für ein Mittagessen. Dann gehts zu einem Spaziergang auf die Mauer, die die komplette Altstadt umgibt. Dann nehmen wir die Fähre auf die andere Seite des Flusses, von wo aus man einen super Blick auf Québec hat! Leider ist es etwas trüb ... aber Sonnenbrand holen wir uns trotzdem einen an Deck ;-)

In der sehr gut restaurierten Unteren Altstadt (natürlich entsprechend touristisch) muss dann eine Pause her. Und Deutsche trifft man überall: in der Kirche an dem Platz wo wir sitzen war gerade eine deutsche Hochzeit... Und etwas zu französisch: fragt mich einer an der Straße, ob ich denn wüsste, wie diese Parkuhr funktioniert. Sag ich, dass ich nicht von hier bin. Er: ich seh so französisch aus... (nicht kanadisch - sondern französisch?!)

Trotz der vielen Restaurants müssen wir dann fast verhungern: alle Restaurants haben Wartezeiten von einer Stunde und mehr, v.a. die französischen wo wir hin wollen. Am Ende entscheiden wir uns nach einer Odyssee doch für einen Italiener, was aber im Nachhinein nicht die schlechteste Wahl war: 4 Gänge-Menü für 2 Personen inkl. Wein und Kaffee für 80 Dollar - da kann man nicht meckern! V.a. wenn man die Portionen und die Qualität des Essens kennt ... wir rollen aus dem Restaurant :) Da kommen ein paar Liegestühle über den Dächern von Québec (Teil eines Museums) ganz gelegen!

Am Sonntag steht dann die Umgebung Québecs an: Die Wasserfälle von Montmorency, die 83 Meter hoch sind. Nach einem Foto vor den Fällen sind wir wie frisch geduscht (was nicht unangenehm ist bei diesen Temperaturen!). Dann die Île d'Orleans mit vielen schönen Häusern, Gemüse- und Obstfeldern. Und Die Kirche von Ste. Anne de Beaupré, eine ziemlich große und schöne Kirche noch etwas weiter östlich.

Dann ist es auch schon wieder Zeit für die Rückfahrt - zurück über die Grenze, etwas bergauf und bergab, vorbei an den europäischen Städtenamen, ein super Sonnenuntergang, 15 Minuten heftigstem Platzregen. Und das Wochenende in fast-Frankreich ist wieder vorbei!