18. Oktober 2009

Natur in Massachusetts und Halloween-Einstimmung

Besuch hat sich angekündigt - blöderweise ist die Kanada-Fraktion krank, also wird's eine kleine Runde. Und aus einer geplanten Boston-Touri-Tour wird spontan ein Tag in der Natur. Da Kathrin und ich die Touristen-Seite Bostons schon kennen, beschließen wir, das unerwartet gute Wetter zu nutzen und in den Westen Massachusetts zu fahren: zum höchsten Berg im Bundesstaat, dem Mount Greylock in den Berkshires. Eigentlich sollte auch eine Indian Summer Tour daraus werden, aber leider haben die meisten Bäume entweder schon die Blätter verloren oder nur noch braune Farben zu bieten... daran schuld war wohl das extrem kalte und stürmische Wetter der letzten Tage.

Schön ist es trotzdem - bergauf, bergab, immer wieder mit super Aussicht und vorbei an Seen. Nach langer Suche und ein paar Meilen Umweg finden wir schließlich doch noch die Auffahrt zum Mount Greylock. Da der Nachmittag schon etwas fortgeschritten war, ist die Zeit leider zu kurz für eine Wanderung auf den Gipfel - also machen wir eben Sightseeing auf Amerikanisch und fahren mit dem Auto hoch. Leider hat es etwas zugezogen und die Sicht ist nicht mehr klar - aber trotzdem schön. Auf dem Gipfel des Berges steht .... - richtig, ein War Memorial. Der War Veterans Memorial Tower, den man natürlich auch besteigen kann. Von hier oben hat man Ausblick auf fünf verschiedene Bundesstaaten! Und es liegt noch Schnee auf dem Gipfel: der erste Schneeball des Winters!

Nach dieser Autofahrt durch die Natur wirds Zeit, auch selber in der Natur aktiv zu werden. Also fahren wir ein Stück auf dem Mohawk Trail zurück und wandern im Mohawk State Forest. Am Eingang werden wir gleich gewarnt, dass wir uns jetzt im "Bear County" befinden :-) Und von dem Rundkurs, den wir am Ende wandern wollen, fühlen wir uns einigermaßen auf den Arm genommen, da es am Ende ein- und derselbe Hin- und Rückweg mit einer kleinen Schleife am Ende ist. Laut Ausschilderung eine Meile, für die man eine Stunde brauchen sollte ... wir kommen zu dem Schluss, dass man die meiste Zeit davon für die Suche nach dem eigentlichen Weg aufbringt ;-)

Mehr oder weniger durch Zufall haben wir vor der Fahrt noch entdeckt, dass fast auf dem Weg ein Kürbis-Fest stattfindet. Klingt verrückt genug, also müssen wir da auch hin. Mit einem dieser klassischen gelben Schulbusse werden wir vom Massenparkplatz ins Zentrum des 28.000-Einwohner-Ortes gefahren (hätten wir das auch mal gemacht!!), wo uns das Spektakel erwartet. Jede Menge Leute (anscheinend kommen jedes Jahr 80.000 oder so), und fast 30.000 Kürbisse, entlang der Gehwege, auf Holzregalen und auf riesigen Pyramiden-Regalen in der ganzen Innenstadt. Die einen mehr oder weniger normal, andere wiederum sind richtig aufwändig ausgeschnittene Figuren! Auf jeden Fall ein Erlebnis und so wohl nur in Amerika vorhanden! Leider werden pünktlich um 21 Uhr die Gehsteige hochgeklappt und jeder nimmt sich einen Kürbis mit nach Hause...

Leider regnet es auch am Sonntag - Grund genug, ein richtig schönes Ami-Frühstück in einem klassischen Diner zu haben. Und davon gibts ein paar in Worcester (wenn's da auch sonst nicht viel gibt). Ein alter Zug-Waggon steht mitten in der Stadt, 6 oder 7 kleine Tische und eben die Küche. Geöffnet 24/7, und einfach soooo amerikanisch. Wir bestellen ungefähr alles, was man so essen muss: Pancakes, French Toast, Käse-Omelett - Menge für vier für uns zwei. Aber Hauptsache lecker.

Und schließlich müssen wir ja gerüstet sein für das nächste Ereignis: Besuch eines der größten Halloween-Outlets in den USA. Schon der Eingang ist gruselig, und man glaubt nicht, was da alles verkauft wird, wenn man es nicht selbst gesehen hat. Kostüme und Masken - klar. Aber auch Grabsteine, Skelette, Särge usw. Die perfekte Einstimmung auf Halloween! Natürlich werden wir auch fündig und kleiden uns für das Halloween-Wochenende ein...

Und als wir rauskommen ist auch schon Winter. Schneeflocken so groß wie Schneebälle - und nach einem halben Tag Schnee ist alles weiß! Unglaublich... Mitte Oktober!!

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