29. November 2009

Besuch in Frankreich/Kanada: Montréal

Natürlich kann ich nicht 4 Tage irgendwo rumsitzen und nichts anschauen ... also muss wegen der hohen Flugpreise ein Ziel her, das mit dem Auto erreichbar ist und ich noch nicht gesehen habe: Montréal! Montréal ist die zweitgrößte französischsprachige Stadt der Welt nach Paris - also eine schöne Ausflucht aus allem amerikanischen. Und insgesamt eine sehr sehens- und lebenswerte Stadt! Nach 6 Stunden Autofahrt im Regen (und einem kurzen Zwischenstopp bei der Ben&Jerry's Eisfabrik ... das beste Eis das es gibt!) bin ich endlich angekommen. Und weil es nicht aufhört, gehts zum Indoor-Sightseeing in das Biodôme, der umgebauten olympischen Radrennbahn. Jetzt befindet sich darin eine Art Museum, in dem verschiedene Ökosysteme angelegt sind: Regenwald, Antarktis, die St. Lawrence River Region und der Laurentian Forest. Viel Natur und echt sehenswert! Am Abend gibts dann eine Lichtshow in der Basilika: die Entstehung der Kirche wird dargestellt, untermalt mit Musik und einer richtig guten Lichtshow. Erst am Ende wird sichtbar, wie schön die Kirche geschmückt ist! Etwas ungewöhnlich, aber wirklich schön!

Extrem schlechtes Wetter am Vortag, umso schöner dafür am Rest des Wochenendes: wolkenloser Himmel! Leider weht auch ein eiskalter Wind und es hat gefühlte -10 Grad! Aber gegen die -40 Grad, die es hier im Winter regelmäßig hat, ist es immer noch warm :-) Also einmal quer durch die moderne Stadt - alte aber sehr gut erhaltene und renovierte Gebäude wechseln sich ab mit ultramodernen Gebäuden im Finanzdistrikt, zwischendrin steht eine Mini-Kopie des Petersdom, Einkaufen kann man sehr gut und natürlich auch entsprechend viel Geld liegen lassen, und es gibt erstaunliche viele Bars und alle erdenklichen Restaurants! Sprachen hört man je nach Stadtteil alle möglichen, viel französisch natürlich, viel spanisch, dafür weniger englisch :-) Die Gegend um die Altstadt und den alten Hafen ist wirklich lebens- und sehenswert, bereits am Morgen sind - trotz der Kälte - sehr viele Leute beim laufen oder spazieren gehen entlang des riesigen St. Lorenz-Stroms (und Weihnachtsmänner auf dem Fahrrad). Es gibt sehr elegante Wohngegenden, aber auch die weniger exklusiven sind sauber und immer wieder mit kleinen Parks aufgelockert. Über eine Treppe gehts dann hinauf auf den Mont Royal, einen erloschenen Vulkan und Namensgeber der Stadt, von wo aus man einen super Blick über die Stadt hat! Es ist gleichzeitig der größte Park der Stadt, angelegt vom gleichen Designer wie der Central Park in New York! Auf der anderen Seite des Parks liegt eine riesige und etwas modern gestaltete Wallfartskirche.

Wenn es draußen zu kalt wird, kann man sich auch ungestört in die Montréaler Unterwelt verziehen: eine riesige unterirdische Passage verbindet verschiedenen U-Bahn-Stationen und Gebäude - insgesamt ein Netz aus 30 Kilometern!!

Auf dem Rückweg gehts auf einen Abstecher nach Burlington in Vermont, einer kleinen Uni-Stadt mit schöner Altstadt - und v.a. super Lage am Lake Champlain vor einer Kulisse der Berggipfel der Adirondacks. Dieses Bild kennen wir doch irgendwoher von zuhause ;-) Und weiter einmal quer durch Vermont: auf der einen Seite die Berge (und schon weißen Gipfel!) der White Mountains, auf der anderen Seite der riesige Lake Champlain und die Gipfel der Adirondacks, und mittendrin die Green Mountains. Hier könnte man es schon aushalten! Vermont ist übrigens etwas anders als der Rest der USA: sehr viel Landwirtschaft, und sehr auf ökologischen Anbau und Direktverkauf bezogen. Es gibt sehr viel weniger Fastfood-Ketten als sonst, dafür umso mehr Käsehersteller. Neben dem bereits erwähnten Ben&Jerry's Eis kommen übrigens auch die Teddybären hierher (natürlich gibt es eine Fabrik mit Führung und Museum) und auch das Ahornsirup-Museum ist in Vermont...

28. November 2009

Wahnsinn, Teil 3: Die Shopping-Orgie geht weiter

... ein Tag reicht natürlich nicht zum Geld ausgeben. Deswegen gibt es bis Weihnachten extra viele Angebote und die Öffnungszeiten sind nochmal länger als ohnehin schon. Quasi rund um die Uhr shoppen und Angebote kaufen, die man eigentlich nicht kaufen würde ... es lebe die Wirtschaftskrise und die Kreditkartenindustrie!

27. November 2009

Wahnsinn, Teil 2: Die Shopping-Orgie

Nachdem man sich am Donnerstag den Bauch vollgeschlagen hat, gehts am sogenannten Black Friday zum Einkaufen. Der Black Friday heißt deswegen so, weil die meisten Geschäfte erst ab diesem Tag Gewinn machen. Außerdem wird an diesem Tag die Weihnachts-Einkaufssaison eingeläutet. Und weil in Amerika natürlich alles etwas übertrieben sein muss und am Vortag alles geschlossen war und deswegen alles nachgeholt werden muss, öffnen die Läden entsprechend früher. Macy's (das weltweit größte Einzelhandelskaufhaus) öffnet z.B. um 5 Uhr morgens, das Outlet in der Nähe startet mit einem Mitternachtswahnsinn und öffnet schon um Mitternacht. Und ja, es gibt wirklich Leute, die um diese Uhrzeit aufstehen, oder noch früher, in Schlangen vor den Geschäften warten und dann die Läden förmlich stürmen. Es gibt natürlich unschlagbar günstige Angebote an diesem Tag ... wieso das so ist und man um 3 Uhr nachts aufsteht um einkaufen zu gehen müsst ihr jemand anderen fragen. Ich schlaf um diese Uhrzeit lieber :-)

26. November 2009

Wahnsinn, Teil 1: Die große Fressorgie

Jedes Jahr Ende November ist es soweit: Thanksgiving. Es ist eine Art Erntedankfest, aber ein staatlicher Feiertag in den USA. Worauf das Fest genau zurückgeht steht nicht fest, aber es hat auf jeden Fall mit den frühen Siedlern und deren Festivitäten zu tun. Heute ist es der größte Familienfeiertag und gleichzeitig der größte Reisetag - Flughäfen und Straßen sind verstopft, weil alle zu ihren Familien fahren oder fliegen. Entsprechend teuer sind natürlich die Flüge, weshalb ich trotz zweier Feiertage nicht weiter weg verreise (ja, kaum zu glauben...). Tradition an diesem Feiertag ist hauptsächlich viel Essen, speziell Truthahn. Im Endeffekt isst man den ganzen Tag, schaut Football und verbringt so Zeit mit der Familie ... und das wars auch schon :-) Achja - und es ist ein der ganz ganz wenigen Tage im Jahr an denen fast alle Geschäfte und sogar Museen usw. geschlossen haben!!

22. November 2009

Boston: die Uni- und Baseball-Ecke

Boston einmal mit einem Insider, nämlich mit Sarah, die ich damals in Spanien kennen gelernt hab: zuerst gehts durch Chinatown - das aber kleiner ist als gedacht. Mittagessen gibts in einem thailändischen vegtarischen Restaurant - die Karte hört sich ganz "normal" an, jedoch sind alle Fleischgerichte mit Tofu. Es sieht wirklich wie Fleisch aus, schmeckt auch noch fast ganz genau so!! Ich weiß zwar nicht, wieso man als Vegetarier Gerichte aus Tofu isst, die wie Fleisch aussehen, aber das kann mir ja egal sein ;-)

Entlang des Charles River gehts dann in eine Ecke, die ich bis jetzt noch nicht gesehen hab: Kenmore Square und Fenway. Die Boston University nimmt einen großen Teil dieses Stadtteils ein, und der andere ist der legendäre Fenway Park - das Baseball-Stadion der Boston Red Sox. Es ist mit dem Wrigley Field in Chicago das älteste Station und es gibt entsprechend einige Anekdoten - die wir bei einer Führung durch das Stadion erfahren... da ich kein Baseball-Fan bin, war das ganze natürlich nur halb so interessant ... aber das gehört wohl zu einem USA-Aufenthalt dazu :-)

19. November 2009

Trans-Siberian Orchestra: Weihnachten, Klassik, Rock und mehr...

Auch in Worcester kann man ab und zu richtig gute Konzerte sehen: das Trans-Siberian Orchestra (TSO) macht auf seiner Ost-Küste-Holiday-Tour einen Stopp hier! Bis heute hab ich den Namen noch nicht mal gehört!

TSO ist eine Mischung aus Orchester und Rockband. Entstanden ist das ganz aus einer Metal-Band, jetzt ist die Musik eine Mischung aus Klassik, Rock, Jazz, Broadway ... In der Vorweihnachtszeit tourt die Band mit je einer Gruppe an der Westküste und Ostküste.

Erster Teil des Programms ist eine Interpretation von bekannten Weihnachtsliedern im Stil der Band, in der zweiten Hälfte des Konzerts performen sie dann Songs ihres neuen Albums. Die Musik ist wirklich genial, anders als alles was man sonst so hört, und richtig gut wird das ganz durch eine geniale Show mit Licht, Lasern, Feuer und Pyrotechnik! Auf jeden Fall sehenswert, und falls TSO auch mal nach Europa kommt, auf jeden Fall anschauen! Die Musik gibts natürlich im Internet, aber sie ist ohne die Show drumherum lang nicht so, wie beim Live-Konzert! Russisch (wie der Name vermuten lässt) ist übrigens an der Band nichts ... außer dem Keyboard-Spieler ;-)

15. November 2009

Wochenenden in Worcester

Ja, das gibts inzwischen auch - nachdem die Reiserei doch sehr überhand genommen hat in den letzten Wochen und das auf Dauer ziemlich anstrengend ist, müssen mal ein paar gemütliche Wochenenden sein.

Was macht man an "gemütlichen" Wochenenden in Worcester? Hmmm - weggehen, ausschlafen, und nachdem das Wetter extrem sommerlich ist, am ersten Novemberwochenende in Shorts und T-Shirts laufen gehen und anschließend auf dem Balkon die Sonne genießen.

Oder: die gerade angekommenen italienischen Kollegen in die Restaurant- und Barszene in Worcester einführen. Und mit ihnen zum Lobster Essen hoch zum Cape Ann fahren. Um diese Jahreszeit laufen dort auch so gut wie keine Touristen mehr rum, Lobster ist noch günstiger als sonst schon ... 10 $ für einen Lobster - unglaublich. Im Sommer ist es natürlich schöner, außerdem sind die Blätter inzwischen schon komplett runter von den Bäumen. Aber trotzdem schön.

Und nach Boston fahren, an der Waterfront entlang und durch die Innenstadt laufen... und dann gemütlich in Cambridge in einer der vielen Bars sitzen. Gemütlich eben, ohne jeden Sightseeing-"Stress" :-)

1. November 2009

Halloween in Minneapolis

Angefangen hat das Wochenende alles andere als gut: Auf Empfehlung meiner Kollegen bin ich extra früh losgefahren und hab mich schon mal auf Stau auf dem Weg zum Flughafen und lange Warteschlangen beim einchecken eingestellt. Allerdings war nichts los auf der Straße, und am Flughafen noch weniger. Blöderweise hatte aber der Flug über 2 Stunden Verspätung, da es wg. Wind wohl Komplikationen bei den Bauarbeiten an der Rollbahn gab und wir Pech hatten und eben nicht wie geplant landen durfen... und all das gute Timing war zerstört ... wir wären nämlich zu dritt innerhalb von 10 Minuten in Minneapolis gelandet.

Dafür wartete dann aber am Flughafen eine weiße Stretch-Limo auf mich. Ich hatte natürlich keine Ahnung und war umso mehr erstaunt ;-) Die anderen sind bis dahin schon einmal quer durch die Stadt gefahren und haben es sich auf den Ledersitzen gemütlich gemacht ... schon ein cooles Gefühl, mal in so einer Limo zu sitzen!! (v.a. wenn es draußen schneit...) So ging es also durch die Stadt mit Zwischenstopp in einer Bar und Endstation in einer coolen Bar im Foshay Tower mit Blick über die Stadt!

Nach einem leckeren Frühstück und bei traumhaftem Wetter gings dann erst mal in den Sculpture Garden, wo - wie der Name schon sagt - Skulpturen im Park ausgestellt sind. Nach dem Mittagessen spazieren wir dann entlang des Mississippi, vorbei an den Funamenten alter Mühlen. Mit dem Auto gehts entlang des Mississippi zu den Minnehaha Falls, wo schon die Halloween-Party für Kinder im Gange ist! Nach einem weiteren Spaziergang in der Natur wirds dann auch Zeit, dass wir uns um die Halloween-Stimmung kümmern! Zeit wirds, die Kürbissuppe zuzubereiten, Kürbiskerne zu rösten, und dann natürlich Kürbisse auszuschneiden! Lang nicht gemacht, dafür wars umso lustiger... v.a. als die Jungs mit ihrer Feinmotorik dann die Stichsäge zur Hand nahmen :-) Und schön sind sie geworden!

Anschließend müssen wir uns dann natürlich den amerikanischen Wahnsinn geben: eine Straße ist komplett abgesperrt, jedes Haus hat den Vorgarten dekoriert. Und wenn man das selber nicht gesehen hat, glaubt man das nicht. Grabsteine, Spinnweben, Spinnen und alles mögliche Getier das sich bewegt, Särge, Skelette - wirklich unglaublich!! Und die Kinder sind fleißig unterwegs und sammeln Süßigkeiten an jeder Haustür.

Und dann müssen wir uns natürlich auch endlich in Schale werfen! Erkannt hätte man uns nicht direkt glaub ich :-) Die erste Bar mit angekündigter Halloween-Party war dann leider ein Flop, aber umso lustiger wars in der nächsten: eine Schwulenbar. Es war wie im Zoo, man wusste gar nicht so recht, wo man zuerst hinschauen sollte... aber keine Details hier ;-)

Der Sonntag war dann auch etwas gemütlicher als gedacht. Mit dem Auto gings durch St. Paul, das nur einige Meilen von Minneapolis liegt (und die beiden deswegen auch Twin Cities genannt werden). Insgesamt sind beide Städte zwar keine touristischen Highlights, aber sehr sauber, grün, und haben auf den ersten Blick eine sehr hohe Lebensqualität zu bieten. Zum Abschluss mussten wir dann noch in die Mall of America, das größte Einkaufszentrum in den USA mit 390.000 qm und über 500 Läden!! Und weil das noch nicht verrückt genug ist, befindet sich in der Mitte des Komplexes ein Vergnügungspark mit Wildwasserbahn, Achterbahn etc ... und einem "Adventure Golf", also einem Minigolf-Platz. Mussten wir natürlich machen. Außerdem gibts dort auch noch ein Aquarium, Kinos, Museum usw. Das ist Amerika ... :-)

... und alles in allem ein wirklich geniales und sehr lustiges Halloween-Wochenende!!