23. August 2009

Kaum zu glauben ...

... aber ich bin wirklich mal ein Wochenende in Worcester. Nichts anschaun, nirgends hinfahren. Stattdessen viel Schlafen, gemütlich Grillen, Weggehn (ja, kann man sogar einigermaßen hier ;-)), endlich mal meinen Balkon bei schönem Wetter ausnutzen ... und jetzt dann die genialen amerikanischen Öffnungszeiten (und Preise) ausnutzen!!

16. August 2009

Kurzbesuch in Frankreich ... äähhhhh Québec City

7 Stunden Fahrt stehen vor mir - und die ersten 100 Meilen sind gar nicht lustig. Denn natürlich sind alle auf dem Weg Richtung Strand und entsprechend im Stop and Go geht es vorwärts. Aber zum Glück sind alle irgendwann abgebogen und ich hab die Straße für mich. Und zum ersten Mal ist nicht mehr alles flach und man sieht nur Bäume an der Strecke - nein, es wird bergig! Ok, eher hügelig, eher so Bayrischer-Wald-Größenordnung, aber immerhin! Hier in New Hampshire und Vermont gibt es anscheinend auch ein paar Skigebiete, und bei 3-4 Stunden Anreise wird das im Winter sicher mal auf dem Plan stehen!

Und das ganze wird eine halbe Europareise: Hanover, Berlin, Lisbon, Manchester, dann noch Lebanon, Bethlehem ... die Siedler damals waren nicht wirklich einfallsreich bei den Ortsnamen!

Je näher ich Richtung Grenze komm, umso öfter stehen auch Kilometerangaben auf den Straßenschildern - und nachdem ich das übliche Prozedere an der Grenze hinter mich gebracht hab ist alles auf einmal ganz anders: km/h anstatt mph, und alles auf französisch! Ja, die Provinz Québec ist da etwas anders als der Rest Kanadas und hat sich immer schon etwas anders verhalten. Und sie sind stolz auf ihr Französisch. Liegt wohl daran, dass es mal eine französische Provinz war. Französisch ist Amtssprache, 80% der Bevölkerung hat französich als Muttersprache, Englisch als Zweitsprache gilt hier nicht wirklich, viele Leute verstehen es nicht mal.

Unser kleines französisches Hotel liegt mitten in der Stadt, alles ist zu Fuß zu erreichen, und deshalb müssen wir natürlich gleich nochmal raus. Beim Reinfahren hab ich schon die ganzen kleinen Häuser gesehen, überall Restaurants und Bars im Freien, und jede Menge Leute auf der Straße - inzwischen ist es schon etwas leerer, aber es sind immer noch v.a. junge Leute unterwegs.

Am nächsten Tag steht dann die Stadtbesichtigung an: traumhaftes Wetter, fast etwas zu heiß, was das ganze extrem anstrengend macht ... aber wollen wir mal nicht meckern. Los gehts vor der Haustür an der Promenade, von wo aus man einen super Blick auf den St. Lorenz-Strom hat. Gleich daneben das Wahrzeichen Québecs, das Château Frontenac, ein Luxus-Hotel, wo Churchill und Roosevelt die Strategie des 2. Weltkriegs diskutierten. Nicht weit davon liegt die Citadelle, die von den Engländern gebaut wurde weil sie den Amerikanern nicht trauten, und wo heute die Armee stationiert ist. Wir müssen uns natürlich die Wachablösung anschaun, die jeden Tag als Riesenakt mit Musik und Zeremonie vorgeführt wird. Danach gäbe es Führungen durch das Militärgelände, was wir aber nicht für notwendig erachten. Stattdessen nutzen wir den guten Ausblick für ein paar Fotos, werden aber gleich zurückgepfiffen da man sich hier anscheinend nicht alleine bewegen darf ;-) Zurück in der Altstadt, bummeln wir durch die kleinen Straßen. Ich glaub ich hab noch nirgends so viele kleine Restaurants gesehen wie hier. Nach einigen Touristenzielen wirds dann Zeit für ein Mittagessen. Dann gehts zu einem Spaziergang auf die Mauer, die die komplette Altstadt umgibt. Dann nehmen wir die Fähre auf die andere Seite des Flusses, von wo aus man einen super Blick auf Québec hat! Leider ist es etwas trüb ... aber Sonnenbrand holen wir uns trotzdem einen an Deck ;-)

In der sehr gut restaurierten Unteren Altstadt (natürlich entsprechend touristisch) muss dann eine Pause her. Und Deutsche trifft man überall: in der Kirche an dem Platz wo wir sitzen war gerade eine deutsche Hochzeit... Und etwas zu französisch: fragt mich einer an der Straße, ob ich denn wüsste, wie diese Parkuhr funktioniert. Sag ich, dass ich nicht von hier bin. Er: ich seh so französisch aus... (nicht kanadisch - sondern französisch?!)

Trotz der vielen Restaurants müssen wir dann fast verhungern: alle Restaurants haben Wartezeiten von einer Stunde und mehr, v.a. die französischen wo wir hin wollen. Am Ende entscheiden wir uns nach einer Odyssee doch für einen Italiener, was aber im Nachhinein nicht die schlechteste Wahl war: 4 Gänge-Menü für 2 Personen inkl. Wein und Kaffee für 80 Dollar - da kann man nicht meckern! V.a. wenn man die Portionen und die Qualität des Essens kennt ... wir rollen aus dem Restaurant :) Da kommen ein paar Liegestühle über den Dächern von Québec (Teil eines Museums) ganz gelegen!

Am Sonntag steht dann die Umgebung Québecs an: Die Wasserfälle von Montmorency, die 83 Meter hoch sind. Nach einem Foto vor den Fällen sind wir wie frisch geduscht (was nicht unangenehm ist bei diesen Temperaturen!). Dann die Île d'Orleans mit vielen schönen Häusern, Gemüse- und Obstfeldern. Und Die Kirche von Ste. Anne de Beaupré, eine ziemlich große und schöne Kirche noch etwas weiter östlich.

Dann ist es auch schon wieder Zeit für die Rückfahrt - zurück über die Grenze, etwas bergauf und bergab, vorbei an den europäischen Städtenamen, ein super Sonnenuntergang, 15 Minuten heftigstem Platzregen. Und das Wochenende in fast-Frankreich ist wieder vorbei!

8. August 2009

Sommer, Sonne, Strand & Meer: Cape Cod

Eigentlich sollte dieses Wochenende so aussehen: ausschlafen, Sport, bissl einkaufen, telefonieren, E-Mails beantworten ... und nichts tun.

Natürlich wurde daraus mal wieder nichts. Samstag morgen, ich werd mal wieder von der Sonne geweckt (meinen relativ hellen Jalousien und dem Schlafzimmer auf der Südostseite sei dank). Perfektes Wetter ... da kann ich natürlich nicht nichts tun. Kurz überlegt - Sonne, also Strand! Ziel: Cape Cod.

Angefangen hat das ganze gar nicht so gut. Cape Cod ist DAS Wochenendziel, und genauso war auch der Verkehr. Im Schritttempo... und da ich mir vorgenommen hab, bis ans Ende des Capes zu fahren, dauerte das entsprechend lange. Irgendwann wurde mir das verständlicherweise zu blöd, und ich hab mir erst mal ein paar frische Austern gegönnt - die bekannten Wellfleet Oysters, in Wellfleet natürlich. Die sind hier zum Spottpreis zu haben, und die Gegend ist bekannt dafür! Ein Stück weiter in Providence dann Sommer-Feeling pur: Meer, Strände, Dünen, Hafen - und ich glaub die entspannteste Atmosphäre, die ich in einer Stadt hier in Amerika bis jetzt gesehen hab. Vielleicht liegt es daran, dass das hier DIE Stadt für Homosexuelle ist?

An der Küste entlang sind dann überall Dünenlandschaften und Marsche. Und dort haben mich dann auch diese nervigen Riesen-Mücken fast aufgefressen. Nein, das war nicht lustig... Also schnell weg und an den First Encounter Beach, einen schönen Strand, wo während Ebbe überall diese kleinen Krebse usw. im feuchten Sand zu sehen sind. Und wo es geniale Sonnenuntergänge gibt...

2. August 2009

New York, New York!

Endlich ist es so weit: ein Wochenende in der größten Stadt Amerikas, im Big Apple, in der Stadt die niemals schläft - mit ein paar anderen Trainees, die in Nordamerika stationiert sind. Ein Wochenende ist natürlich zu kurz - das wussten wir vorher. Deshalb werden auch Shopping und Party etwas zu kurz kommen und der Fokus erst mal auf Sightseeing liegen! Und zwar eigentlich nur in Manhattan, wo sich eigentlich alle der "wichtigen" Sehenswürdigkeiten befinden. Manhattan bedeutet übrigens ursprünglich Rausch ;-)

Die Einstimmung kommt schon am Donnerstag Abend, als im Fernsehen ein Bericht über Touristen in New York gesendet wird: Die New Yorker finden die Touristen anscheinend alles andere als angenehm, weil sie in einem Schneckentempo durch die Stadt laufen, die Gehsteige blockieren und noch dazu ständig nach oben schauen... ja, kann ich im Nachhinein alles bestätigen - in Manhattan sind extrem viele Touristen unterwegs, und mich würde das auch irgendwann nerven :-). Das Wochenende fängt alle andere als gut an - den kompletten Freitag schüttet es wie verrückt - und entsprechend langsam gehts auf der Straße 3 Stunden lang durch dichten Verkehr in einen Vorort von New York (das dauert auch gleich mal eine Stunde länger als der Rückweg dauern sollte...) und von da aus mit der Metro in die Stadt. Und schon fängt der gute Teil des Wochenendes an: unser Hotel. 5 Minuten zu Fuß vom Times Square, 26. Stock, riesiges Zimmer - und eine noch größere Terrasse (nein, kein Balkon...) mit Blick auf den Hudson River und die halbe Skyline :P

Und weil wir so zentral hausen, müssen wir natürlich gleich zum Times Square - dem Platz in New York, den jeder kennt: Leuchtreklame an jeder Fassade rund um den ganzen Platz, und natürlich Leute ohne Ende. Teile der Straßen sind abgesperrt, sodass man dort auf Gartenstühlen sitzen kann. Und man glaubt es kaum, es gibt keinen Ort der Welt, wo man niemanden kennt: spricht mich mitten auf dem Times Square jemand auf deutsch an. Ich war natürlich erst etwas verwirrt und perplex - es war doch tatsächlich eine Bekannte, noch dazu aus dem gleichen Ort wie ich in Deutschland. Und bei Siemens ist sie zur Zeit auch noch. Unglaublich verrückt oder?!

Am Samstag kann dann das Touri-Programm starten - und das perfekte Wetter bietet erstklassige Voraussetzungen dazu! Erstes Ziel ist die Fähre nach Staten Island im Süden von Manhatten - die kostenlose Alternative zu den überfüllten Touristenbooten. Je weiter wir uns vom Ufer entfernen, umso besser wird die komplette Skyline sichtbar, und umso näher kommen wir an die Freiheitsstatue ran! Ehrlich gesagt sind wir aber schon etwas enttäuscht: wir hatten uns die Statue schon etwas größer vorgestellt!! Aber beeindruckend ist sie trotzdem!

Zurück am Ufer geht der anstrengende Teil des Tages los - denn wir werden New York größtenteils zu Fuß besichtigen! Praktischerweise haben wir eine New-York-Insiderin dabei und so können wir brav hinterherlaufen und viele Fotos machen ;-)
Nach einer Durchquerung des Battery Park, einem kleinen Park an der Südspitze Manhattans mit Händlern, und natürlich mit als Freiheitsstatue verkleideten Leuten, die den Touristen Geld für ein Foto mit ihnen abknöpfen. Natürlich uns auch! Und schon stehen wir mitten im Financial District mit dem berühmten Bullen, der Wall Street, der New Yorker Börse usw. Und natürlich dem ehemaligen Standort des World Trade Centers, der immer noch eine riesige Baustelle ist. Eigentlich ist es fast unvorstellbar, dass dort mal diese zwei riesigen Türme standen! Vorbei an unzähligen Bürotürmen (und der ein oder anderen schönen kleinen Kirche als Kontrastprogramm dazwischen) sind wir an der City Hall angekommen und nur noch wenige Schritte von der bekannten Brooklyn Bridge entfernt. Die muss natürlich überquert werden! Leider haben wir nicht die Zeit, uns Brooklyn auf der anderen Seite der Brücke anzuschauen - das kommt dann beim nächsten Mal! Brooklyn allein wäre schon eine der größten Städte der USA!

Wieder ein paar Straßen weiter sind wir in einer komplett anderen Welt angekommen: Chinatown. Chinatowns gibt es sicherlich in vielen Städten, aber nirgends so groß wie in New York. Und man kommt sich auch wirklich zumindest ein bisschen so vor, als wäre man in China. Die Beschriftungen der Läden sind in Chinesisch, es laufen eigentlich nur Chinesen rum, die Läden sind nach außen offen und verkaufen genauso verrückt ihre Sachen wie in China, und natürlich gibt es auch die "Bags, DVDs - do you like?"-Fake-Zeugs-Verkäufer; alles ist etwas hektischer und stressiger. Und niedrige Häuser. Und natürlich viele richtig chinesische Restaurants - also müssen wir dort natürlich Mittagessen... eigentlich könnte ich jetzt auf meinen China-Blog verweisen ;-) (Liebe Leute vom Wirtschaftsrat Shanghai: Chinatown New York ist definitiv der unschlagbar beste Ort für unser nächstes Treffen außerhalb Chinas!!).

Und gleich nebenan das komplette Gegenteil: Little Italy. Es ist ruhig, relaxt, ein italienisches Restaurant neben dem anderen mit Sitzgelegenheit im Freien - und passend zum südländischen Wetter italienisches Eis... unser Nachtisch nach dem chinesischen Mittagessen!

Weiter gehts Richtung Norden durch Soho und Noho, zwei Wohngegenden, wo es auch viele Boutiquen, Bars usw. gibt. Letztendlich landen wir am Washington Square, einer grünen Oase mitten in der Großstadt, die richtig zum Entspannen einlädt (was nach der Strecke zu Fuß auch mal notwendig ist!). Und da der Nachmittag noch Zeit bietet, fahren wir mit der Metro Richtung Norden (die Metro in New York ist übrigens das abschreckendste an der ganzen Stadt - zumindest was wir gesehen haben... Temperaturen wie in der Sauna, und die Luft so stickig, dass man sie zerschneiden könnte; das würde mich auf jeden Fall tierisch aufregen, wenn ich da wohnen würde!). Und dann stehen wir vor dem Flatiron-Gebäude, das sicher jeder schon mal gesehen hat. Cool.

Noch ein Stück weiter nördlich liegt der kleine nette Bryant Park, wo auch die Bibliothek New Yorks steht. Sowas hast du noch nicht gesehen... Es ist eigentlich mehr ein antiker Palast, verwinkelt, mit viel Marmor, Holzdecken usw. Und nicht weit davon die Grand Central Station, der Hauptbahnhof. Sowas gibts auch nur in New York. Riesig (also wirklich riesig!!) und einfach schön. Und sonst? Achja - die Füße tun langsam weh ... außerdem wird es Zeit, das wir uns für den Abend frisch machen. Es wartet auf uns: Phantom der Oper am Broadway! Also, bissl gestylt, kurz die Füße hoch gelegt und los! Und das Musical ist genial, was nicht nur daran lag, dass die Musik und Schauspieler super sind, sondern auch an unseren Plätzen in der 5. Reihe. Nur zu empfehlen! So, und da die Stadt ja nie schläft, machen wir das auch noch nicht - schließlich müssen wir ja zumindest einen Teil des Nachtlebens mitnehmen. Also auf nach Greenwich Village, eine der In-Gegenden mit vielen Bars! Irgendwann reicht auch das - aber es ist noch nicht genug. Also ziehen wir Mädels weiter in die Wohnung von Cvetana, die in New York gerade stationiert ist. Ja, rauf aufs Dach - und weil das Gebäude gleich beim Central Park, also mitten in der Stadt steht, ist der Ausblick entsprechend gigantisch (auch wenn die Gebäude natürlich zu dieser Zeit nicht mehr beleuchtet sind...). Zurück ins Hotel - mit einem der unzähligen gelben Taxen - ja, es gibt wirklich so viele, wie man in den Filmen sieht!

Der Wecker reißt uns bald wieder aus dem Schlaf, den wir haben Tickets für Top of the Rocks, eine Aussichtsplattform, reserviert. Blöderweise regnet es in Strömen, also gibts erst mal gemütlich authentisches amerikanisches Frühstück im Diner nebenan: Pancakes mit Ahornsirup, Omelett, Kaffee inkl. unlimited refill, French toast ... hört sich richtig gesund an oder?! Der Regen ist vorbei, aber das Wetter ist leider nicht gut genug für eine Tour durch den Central Park. Also wird der gestrichen. Stattdessen schauen wir erst mal im größten Kaufhaus der Welt, im Macy's vorbei, das einen kompletten Block lang und ich weiß gar nicht wie hoch ist. Und die älteste Rolltreppe hat - aus Holz :-) Danach schauen wir kurz am UN Hauptquartier vorbei (und sogar rein, weil es wieder mal regnet wie blöd, was sich aber natürlich nicht lohnt ohne Führung), und anschließend in DIE Shopping-Meile schlechthin: die Fifth Avenue. Ein Designer-Laden reiht sich an den nächsten... es ist also hauptsächlich Window-Shopping. Aber zu Tiffany's schauen wir trotzdem rein - bissl teuren Schmuck anschaun kann ja nicht schaden oder?! Zeit zum Mittagessen - in einem Bistro mit Life-Jazz (und genialem Salat!). Und dann wird das Wetter besser! Also Zeit, um die Stadt von oben zu sehen! Es geht hoch auf den Tower des Rockefeller Centers, ganz ohne Touristenschlangen ... das Top of the Rocks ist weniger touristisch als das Empire State Building. Übrigens ist das Foto links hier entstanden! Und pünktlich als wir oben sind, kommt die Sonne raus - und ich sag euch, der Ausblick ist gigantisch! Bitte Fotos anschauen... :-)
Das war dann auch der krönende Abschluss des Wochenendes - es wird Zeit zurückzufahren. Aber es sind ja nur 3 Stunden. Also muss sicherlich noch ein Besuch drin sein!