22. Februar 2010

Seattle, Vancouver und die Olympischen Winterspiele

Der letzte Trip vor der Rückreise nach Deutschland stand an: Der Besuch der Olympischen Winterspiele. Die Ankunft in Seattle war nicht gerade ohne Probleme: Es war Valentinstag, entsprechend waren alle Restaurants am Abend überfüllt, der Pike Place Market hatte bereits geschlossen, und es regnete in Strömen. Also musste ein Döner genügen. Aber der Rest sollte dafür umso besser werden. Bereits als wir das Wohnmobil am nächsten Morgen abholten, war das Wetter besser.

Nach einer Einweisung in das für uns drei (Sven, Alex und ich) eigentlich viel zu große Wohnmobil gings dann nach Vancouver auf den Campingplatz, und danach gleich mit den öffentlichen Bussen weiter zu unserem ersten Live-Event: Damen-Rodeln! Ok, die Stimmung im Bus hatten wir etwas ausgelassener erwartet, aber dafür wars beim Rodeln umso besser. Schon beeindruckend, wie schnell die Rodlerinnen in der letzten Kurve vorbeisausen. Beim zweiten Lauf sahen wir uns das Spektakel dann im Ziel an, wo wir u.a. den Bundestrainer, Schorsch Hackl und die Rodlerinnen ganz aus der Nähe beobachten konnten!

Nach einem gemütlichen nächsten Vormittag gings dann bei strahlendem Sonnenschein nach Vancouver zum deutschen Fanfest, standesgemäß im Bierzelt mit deutschem Bier und Würstel (nur die deutschen Fans fehlten – dafür waren umso mehr Kanadier vor Ort, und auch ein chinesisches Kamerateam, das uns gleich mal um ein Interview fragte!). Irgendwann mussten wir dann unser Geld natürlich für Merchandising-Sachen ausgeben, bevor wir uns dann am Abend noch spontan Tickets für die Medaillenverleihung holten. Passenderweise gab es an diesem Tag auch ein paar Goldmedaillen für Deutschland, aber wieder einmal waren wir einige der wenigen deutschen Fans! Ein Konzert fand dann im Anschluss daran statt, und auch in den umliegenden Pavillons war die Stimmung ganz gut!

Nach soviel Olympia war es dann Zeit, einen Tag lang Vancouver anzuschauen: Chinatown, wo wir standesgemäß bei Schlangensuppe und chinesischen Spezialitäten Mittag aßen, Gastown, der älteste Teil Vancouvers, Harbor Lookout, eine Aussichtsplattform mit super Blick über die ganze Stadt, die Einkaufsstraße Robson Street, und der Stanley Park zum Sonnenuntergang mit tollem Blick auf die Skyline. Aber dann wars auch wieder Zeit für ein bisschen Olympia, dieses Mal im Sachsenhaus, wo nach den Live-Übertragungen der Veranstaltungen dann eine deutsche Band die lokalen Klassiker zum Besten gaben!

Früh gings los am nächsten Tag: Aufstehen um 4 Uhr, ein zweistündiger Bustransfer nach Whistler stand an, um die Biathlon-Veranstaltungen anzuschauen! Es war zwar noch kalt, aber die 12 Grad bei strahlendem Sonnenschein den ganzen Tag über entschädigten für vieles! Leider gab es keine Medaillen für Deutschland an diesem Tag, dafür aber umso mehr für Norwegen. Da außer den deutschen fast nur norwegische Fans vor Ort waren, war die Stimmung entsprechend! Die Rückfahrt war ebenfalls spektakulär, an der Küste entlang mit den Bergen im Hintergrund – fast wie die Fjorde in Norwegen, und das ganze noch bei Sonnenuntergang…

Und noch einmal früh um 4 Uhr aufstehen: ein Skitag im riesigen Skigebiet Whistler! Alles war wie bestellt: strahlender Sonnenschein, angenehme Temperaturen, perfekter Schnee, leere Pisten. Noch dazu die endlos wirkenden Abfahrten, unzählige schwarze Pisten, leider zwar kein Tiefschnee, aber dafür perfekte und anspruchsvolle Abfahrten. An diesem Tag findet auch der Super-G der Herren statt, den wir uns an der Strecke anschauen. Es ist schon spektakulär, mit welcher Geschwindigkeit die Jungs vorbeirauschen. Leider bekommt man an der Strecke nicht wirklich viel mit, also schauen wir uns den letzten Teil des Rennens auf der Hütte an. Und als ob unsere Witz darüber, dass wir mit viel Glück heute mit Maria Riesch im Lift sitzen könnten, irgendwer gehört hat, treffen wir sie wirklich am Ausstieg des Lifts für die Profis, Trainer usw… Natürlich fragt sie uns, ob wir mit ihr ein Foto machen dürfen (ok, vielleicht war das auch andersrum), was natürlich kein Problem ist…Nach vielen vielen Höhenmetern und einem wirklich perfekten Skitag bis zum Abschalten der Lifte bleiben wir noch kurz in Whistler, wo einige Bands auf den Plätzen spielen, bevor es dann wieder mit dem Bus nach Vancouver geht. Dort wollen wir eigentlich noch einmal ins Deutsche Haus, was wir uns aber bei 4 Stunden Wartezeit dann doch noch einmal überlegen. Aber zum Glück haben wir Gutscheine, und so kommen wir trotz langer Schlange doch noch hinein – zwar nur ins Vorzelt, aber dort gibt es immerhin Getränke und Essen... Im Anschluss daran ziehen wir noch durch die Stadt, wo die Hauptstraßen abgesperrt sind, und deswegen natürlich die Stimmung entsprechend ist!

Schon ist die Woche Vancouver wieder vorbei und wir fahren zurück nach Seattle, wo wir unser kurzfristiges Zuhause wieder abgeben und uns dann noch ein bisschen die Stadt anschauen. Der berühmte Pike Place Market mit dem noch berühmteren Fischstand und den „fliegenden Fischen“, wo wir uns natürlich ein Mittagessen aus dem Meer nicht entgehen lassen können; die Waterfront bei frühlingshaften Temperaturen (sogar einige Bäume blühen schon, und die halbe Stadt scheint die Sonne zu genießen); den Olympic Sculpture Park; die berühmte Space Needle; Abendessen gibt’s dann in Belltown, einem Viertel voller Restaurants und Bars. Und irgendwan
n fallen wir ziemlich k.o. ins Bett.

Am letzten Tag geht’s dann noch zum Pioneer Square, der „Altstadt“ Seattles, und mit der Fähre nach Bainbridge Island. Vom Schiff aus ist der Blick auf Seattle wohl der beste, und je weiter wir uns von der Stadt entfernen, umso mehr sieht man von den weißen Gipfeln im Hintergrund. Eine fantastische Kulisse, und ein super Abschluss einer genialen Woche!

7. Februar 2010

Super Bowl

Da ist es also, DAS Großereignis in Amerika: Das Finale im Football, der Super Bowl in Miami zwischen den Indianapolis Colts und den New Orleans Saints. Obwohl das Spiel erst um halb 7 startet, ist es ein Ganztagesereignis. Vorberichte, Werbung, Vorberichte, Trinken... Komischerweise sind wir fast nur Ausländer an diesem Nachmittag, also gibts erst mal Chili, und das ganze Vorgeplenkel bekommen wir gar nicht mit. Mit den Regeln sind wir auch nicht wirklich vertraut - zum Glück sind zwei "Experten" dabei, die uns dann während des Spiels zumindest die Grundregeln erklären. Und obwohl ich mich gar nicht für Football interessiere, war es ein gar nicht so schlechtes Spiel. Spannend, die Außenseiter gewinnen - aber das eigentlich Wichtige sind eh die Werbespots in den Pausen, von denen es ja genug gibt, weil das Spiel nicht wie beim Fußball einfach durchläuft sondern ständig Unterbrechungen hat. Firmen zahlen Millionen für einen Werbespot, und die Werbungen sind berühmt berüchtigt. Waren auch schon einige wirklich gute dabei - aber nicht alle... naja, viel Wirbel um nichts ;-) Auf jeden Fall hätten wir mal lieber in New Orleans sein sollen - da ging nach dem Spiel natürlich die Post ab!

31. Januar 2010

Massachusetts im Winter

... war bis jetzt eigentlich ganz schön: viel Sonne, einigermaßen Schnee und schön kalt. Heute ist also wieder einer dieser schönen sonnigen Tage. Eigentlich wollte ich ja einen Shopping-Tag einlegen, aber bei dem Wetter... Also fahr ich einen Umweg und will zum Wachusett Mountain, quasi der Hausberg von Worcester, nur eine halbe Stunde entfernt. Es ist eigentlich gar kein richtiger Berg, eher ein größerer Hügel mit einigen Liften und Pisten. Aber es ist die Hölle los, also keine Parkplätze ... also kein Stopp. Dafür dreh ich noch eine Runde in der Umgebung - und anscheinend ist hier das Geld zuhause, den riesigen Villen mit super Ausblick nach zu urteilen! Na gut, also weiter zum Einkaufen. Auf dem Weg entschließe ich mich dann aber, noch am Cape Cod vorbeizufahren. Wo sich im Sommer Blechlawinen bewegen ist um diese Jahreszeit gar nichts los, aber der Wind bläst auch richtig kalt am Strand. Deswegen wird der Strandspaziergang dann doch kürzer als geplant, und es wird doch noch ein Shopping-Nachmittag...

26. Januar 2010

Tour-Guide in Boston

Kaum wieder angekommen, ist auch schon Besuch da - und das heißt natürlich, Tour Guide spielen! Nachdem der erste Abend relaxt ist (bei selbstgemachtem Steak und Mashed Potatoes ... mmmmhhmmmmmmmm!!), regnet es am nächsten Tag leider was geht. Also optimal für Indoor-Aktivitäten, die ich ja auch noch nicht wirklich gemacht hab in Boston! Erster Stopp ist das Aquarium in Boston - sehr sehenswert übrigens! Dann gehts weiter nach Harvard, und nachdem wir nach einer schnellen Tour über den Campus total nass sind, gehen wir noch ins Harvard Museum of Natural History, das wirklich extrem viele Sachen beinhaltet, allein schon für die Edelsteinsammlung könnte man einen ganzen Tag einplanen! Und dann gibts da diese Ausstellung über Glasblumen, die eigentlich aussehen wie Plastikblumen und -gräser, aber in Wirklichkeit alle in Dresden aus Glas hergestellt wurden ... sowas hab ich auch noch nie gesehen! Trocken werden wir auch drinnen nicht wirklich, also wirds Zeit für den Rückweg und trockene Klamotten!

Dafür ist der nächste Tag umso schöner: strahlender Sonnenschein! Ok, es ist ziemlich kalt, aber einer Tour durch Boston tut das keinen Abbruch. Und so geht es kreuz und quer durch die Stadt (inzwischen meine Standard-Tour...): North End, Financial District, Freedom Trail, Boston Common, Beacon Hill, Back Bay, rauf auf den Prudential Tower und an der Waterfront zurück. Leider ist das Schiff der Boston Tea Party spurlos verschwunden ;-)

... und das wars auch schon mit Sightseeing. Die Arbeit ruft wieder!

23. Januar 2010

Worcester-Nürnberg-Linz-Worcester in 9 Tagen

Kaum angekommen - schon wieder weg: nach nur 11 Tagen in USA gehts auch schon wieder Richtung Flughafen: ein paar Tage privat Leute in Nürnberg treffen, was nach einem zwar angenehmen Flug, weil der Flieger nach Nürnberg nur halb voll war, aber ohne Schlaf natürlich entsprechend anstrengend ist. Dann gehts am Sonntag zur SGP-Konferenz, die jährlich mit allen Siemens-Trainees stattfindet. Das ganze bedeutet neben viel Spaß und wenig Schlaf auch ein extrem anstrengendes Programm von früh morgens bis spät in die Nacht. Insgesamt war es eine sehr gute Konferenz, mit hochkarätigen Gästen und interessanten Vorträgen ... und nachdem unsere eigene Präsentation vorbei war natürlich alles umso entspannter! Gleich nach Konferenzende gings dann am Mittwoch nach Linz, ebenfalls mit vollem Programm mit Workshop und Meetings, aber auf jeden Fall lohnenswert! Achja - verschiedene Handball Teams, u.a. Finnland, Serbien und Dänemark waren meine Zimmernachbarn im Hotel - EM in Österreich! ;-) Und am Samstag um 6 Uhr früh dann mit dem "Pyjama-Flieger" wieder Richtung USA. Viel Programm, wenig Schlaf - und deshalb dann auch erst mal 14 Stunden Schlaf am Stück nach der Rückkehr! :-)

13. Januar 2010

Ein Abend im Restaurant ...

Und so laufen normalerweise Abendessen (oder genauso auch Mittagessen) im Restaurant ab: ;-)

Hi, how are you?
Fine, how are you?
How many people?
5.
Ok, please wait here ... oder: Ok, please follow me.
Hinsetzen, Thanks!
xyz will be right with you.
Thanks.
Hi, how are you?
(good, how are you)
My name is xyz and I'll be taking care of you tonight. Do you want to have anything to drink already?
Yes, some water for all of us please, without ice please, and a coke/orange juice blabla for me please.
Ok great. Do you have any questions on the menu?
No thanks.
... All set? oder Ready to order? oder You still need a couple of minutes?
Yes oder No, we still need a couple more minutes.
All set?
Yes. For me blablabla
Ok thanks (sammelt Karten ein)
Essen kommt. Anything else I can do for you right now?
No thanks.
1,5 Minuten später, normalerweise wenn man den Mund grad voll hat: Everything ok with you guys? oder How is everything?
Yes thanks oder Very good thanks.
Letzter Bissen ist im Mund: All set? (und Teller werden abgeräumt)
Yes, thanks.
Do you want any desserts or coffee tonight?
No thanks.
Ok, here's the check, whenever you are ready. Take your time. Have a nice evening!

... wer schon mal hier war, kann das sicherlich bestätigen - immer der gleiche Ablauf, und auf keinen Fall danach noch gemütlich sitzen bleiben ;-)

10. Januar 2010

Wintersport-Wochenende in Killington

Endlich ist es so weit: Skifahren in Amerika! Anscheinend soll Killington das größte und beste Skigebiet an der Ostküste sein - also sind wir entsprechend gespannt, was es zu bieten hat! Es ist perfektes Wetter mit einem Wochenende voller Sonnenschein vorhergesagt, nur die Temperaturen bereiten uns etwas Sorgen: -10 bis -20 Grad!

Auf der Hinfahrt sieht es noch nicht wirklich nach viel Winter aus - auf der 3-stündigen Fahrt liegt zwar ein bisschen Schnee, aber zum Skifahren reicht das lange nicht! Spät kommen wir (Michael, Sven und ich) dann auch in unserer Unterkunft an: eine kleine Lodge, gemütlich aus Holz, mit offenem Kamin - hier kann man es also aushalten. Früh gehts dann auch am nächsten Tag gleich los - 5 Minuten Autofahrt, Ski ausleihen und rauf auf den Berg! Das Skigebiet ist wirklich ziemlich groß, und es ist wirklich sonnig, und auch wirklich kalt. -14 Grad und Wind sind nicht unbedingt angenehme Bedingungen. Aber es sind wenige Leute unterwegs, die Sonne scheint, im oberen Teil ist die Landschaft richtig winterlich. Lifte gibts eigentlich eher ältere Sessellifte, die Pisten sind zwar ziemlich eisig (Kunstschnee, Wind und Temperaturen...) aber gut, und nach einiger Zeit wundern wir uns etwas, dass wir noch an keiner Hütte vorbeigefahren sind! Und in der Umgebung sieht man eben keine Alpen, sondern "Hügel", die alle ziemlich grün sind. Aber keine Beschwerden, super Sicht! Mittagessen gibts also auf einer "Hütte", was einfach ein großes Gebäude im Tal ist. Es gibt natürlich keine Germknödel und Gulaschsuppe sondern Pizza und Burger. Alkohol gibts natürlich nur in gekennzeichneten Bereichen... wir haben schon die Vorahnung, dass das mit dem Aprés Ski nichts wird. Nach vergleichsweise viel Skifahren trotz Kälte wollen wir das dann auch testen. Es gibt zwar eine Band, aber mit europäischem Aprés Ski hat das nicht viel zu tun. Ein Bier und weg...

Abends geht dann aber doch die Post ab - alles ist zwar vergleichsweise teuer, aber mit Live Band und vielen jungen Leuten kommt Stimmung auf! Etwas komisch (aber schon fast normal für uns): plötzlich kommt mal wieder ein Dank an all die Veteranen und Leute beim Militär... und dann wird wirklich die Nationalhymne gesungen. Kein Kommentar.

Am nächsten Tag leihen wir uns dann ein Snowmobil aus und werden von einem Guide die Berge rauf und runter geführt. Ein richtig cooles Erlebnis, v.a. weil wir auch gut Gas gegeben haben! Auf jeden Fall mal wieder...

3. Januar 2010

Rückreise

Wenig spektakuläres zu berichten: nach viel Essen, viel Schlaf, viel Weggehn gehts viel zu früh wieder zurück. Alle Flüge sind pünktlich, nur die Sicherheitskontrollen sind etwas intensiver als bisher. Nachdem in München noch alles wie immer verläuft, gibt es in London bereits beim Terminalwechsel einen kompletten Sicherheitscheck, und dann nochmal direkt am Gate. Zusätzlich gibts noch einen Check nach dem Grenzübertritt in Amerika. Das verursacht natürlich ziemlich lange Schlangen, und ich bin mir auch nicht sicher, ob ein grober Blick in die Taschen und Abtasten einen Anschlagsversuch wie an Weihnachten in Detroit verhindern könnte, aber es soll wohl eher abschrecken. Also, wieder gut angekommen, und da ich wg. spät zu Bett gehen und spät aufstehen eh nie wirklich in er deutschen Zeitzone angekommen bin, war die Umstellung entsprechend einfach :-)