26. September 2009

New Hampshire II: Mt Washington

Mal wieder weckt mich die Sonne auf - und das an einem Wochenende mitten in der schönsten Jahreszeit in Neuengland: Indian Summer. Das kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen und muss wieder ab in den Norden, wieder nach New Hampshire, aber dieses Mal etwas weiter in den Norden, zum höchsten Berg hier im Nordosten: den Mount Washington. Schon die Fahrt dort hin ist traumhaft. Viele der Bäume entlang der Highways haben sich in alle mögliche Farben von gelb über orange und pink zu tiefrot gefärbt - wirklich ein Genuss, einfach nur zu fahren und zu schauen... ja, es gibt auch Herbst in Deutschland, aber die Farben sind lange nicht so intensiv und vielfältig wie hier... das liegt wohl daran, dass die Gebirgszüge von Nord nach Süd verlaufen und dadurch die polare Kaltluft ungehindert in den Süden kann. Gleichzeitig ist die Sonneneinstrahlung tagsüber intensiver, was relativ hohe Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht verursacht ... usw ... und deshalb eben die Farben intensiver sind.

Das Ziel ist, mit einer der uralten Dampfeisenbahnen auf den Gipfel des Mount Washington zu fahren. Die Tickets sind erst mal ausverkauft, also warten. Deshalb gehts nochmal ein Stück zurück zu einem kurzen Zwischenstopp in Bretton Woods (ja, DAS Bretton Woods, wo am Ende des 2. Weltkriegs die Weltwährungsordnung der Nachkriegszeit bestimmt wurde. Das Mount Washington Hotel ist ein Luxushotel mit Golfplatz und liegt traumhaft schön am Fuß des Mount Washington und inmitten von Hügel mit buntgefärbten Bäumen.

Dann gehts auch endlich rauf auf den Gipfel. Und zwar im Schneckentempo mit der originalen, 101 Jahre alten kohlenbefeuerten Zahnradlok, auf Schienen, die bis zu 37% Steigung haben. Die Aussicht ist schon während der Fahrt Wahnsinn und von oben (immerhin 1917 m) natürlich gigantisch. Es ist aber auch gigantisch kalt - am Vortag hats noch geschneit und man hat anscheinend keine 10 Meter weit gesehen, jetzt scheint die Sonne und man sieht über 100 km weit (am nächsten Tag sollte es regnen ohne Ende...). Auf dem Mount Washington wurde übrigens die höchste je auf der Welt gemessene Windgeschwindigkeit mit 372 km/h gemessen, und insgesamt ein ziemlich raues Wetter. Die Baumgrenze liegt bei 1200 m - in den Rockies auf der anderen Seite des Landes liegt sie bei 3000 m!

Wieder unten angekommen, gehts quer durch das Mount Washington Valley vorbei an Hügeln, Bergen, Seen, Flüssen und zurück über den Kancamagus Highway wieder Richtung Autobahn - eine wirklich schöne Strecke mit super Stellen für Fotos. Aber überzeugt euch selber im Picasa Fotoalbum...

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