21. Juli 2009

Schecks, Alkohol und mehr

Eindrücke von einigen Sachen, die einfach anders sind...

Schecks
Letztens hab mir mein amerikanischen Konto online angeschaut. Und dann bin ich mehr oder weniger zufällig auf die Online-Scheckbestellung gestoßen - Schecks sind ja hier sowas wie das Hauptzahlungsmittel, abgesehen von der Kreditkarte. Klingt interessant, also hab ich mich da mal durchgeklickt: zuerst darf man aus ca. 60 Designs auswählen, dann aus ca. 10 Schriftarten für den Text, zusätzlich kann man sich ein Bildchen aussuchen, auch ein cooler/historischer/aktueller/blöder/lustiger/was auch immer Spruch sollte auch noch drauf ... und das ganze sieht am Ende dann so aus:... für stolze 25 $! Ein etwas uncooleres Standardscheckheft kostet aber immerhin auch 12 $. Tja, dann wohl doch nicht das Strandbild ;-)

Kreditkarten
... sind überlebenswichtig, weil man einfach überall alles damit bezahlen kann. Z.B. auch die Internetrechnung. Und sogar am Parkautomaten. Und je mehr Kreditkarten man mit einem möglichst hohen Kreditrahmen hat, den man dann auch regelmäßig ausnutzt und wenn möglich wieder pünktlich zurückzahlt, umso besser ist der Credit Record. Achja - bei Beträgen unter 25 $ muss man oft nicht mal unterschreiben. Und meine Unterschrift hat bis jetzt noch nie jemand kontrolliert.

Alkohol
... ist nicht unbedingt einfach zu beschaffen. Für die meisten Leute zumindest. Hier in Massachusetts gibt es Alkohol nicht im normalen Supermarkt, sondern in Liquor Stores (wo es dann auch NUR Alkohol gibt). Und an der Kasse muss die ID gecheckt werden, wobei oft nur der Führerschein des entsprechenden Staates oder eine Liquor-ID (ja, die gibt es wirklich!) auch wirklich ausreichend sind. Ok, Reisepass geht ab und zu auch. Ich hatte Glück bis jetzt und wurde noch nicht mal nach einer ID gefragt... hoffentlich bleibt das so!
Und dann gibts da noch bestimmte Städte, wo nicht mal in Lokalen Alkohol ausgeschenkt wird. Ab und zu darf man aber selber welchen mitbringen... versteh das einer ;-)

Einkaufen
Die Lieblingsbeschäftigung der Amerikaner ist: richtig, Einkaufen. Das kann auch eine Wirtschaftskrise nicht ändern - zumindest hat man in den Einkaufszentren nicht den Eindruck!
Üblich sind riesige Shopping Malls mit zig Geschäften - mal eher "normale" Läden, mal Designerläden, und sehr beliebt natürlich die Outlets mit wirklich unschlagbar günstigen Preisen für Markenkleidung. Da ist man schon mal einen Tag beschäftigt. Oder zwei. Wobei ich bis jetzt noch nicht wirklich "meinen" Laden gefunden hab. Letztens bei Tommy Hilfiger: ich probier eine Bluse - und hab erst mal geschaut, ob ich nicht doch versehentlich ein Herrenhemd erwischt hab ;-) Soviel zum Schnitt der Klamotten hier - zumindest teilweise.

Und dann gibts die Lebensmittelmärkte - natürlich auch riesig, mit allem was man braucht, oder auch nicht. Internationale Lebensmittel, Bio-Lebensmittel (ja, richtig gelesen), meterweise fat-free yogurt, eine Regallänge mit allen erdenklichen Chips-Marken und -Sorten (Foto), eine Regallänge mit Softdrinks, ein Wassertank mit noch lebendem Hummer usw... da braucht man schon mal doppelt so lang für einen normalen Einkauf!
Zum Schluss kommt die Kasse: natürlich gibts ganz normale Kassen, wo einem alles schön in Plastiktüten gepackt wird (bzw. bei Trader Joe's in Papiertüten - Trader Joe's gehört zu Aldi, hat aber hier gar nicht das Aldi-Image; eher Delikatessen, Importe, Öko-Lebensmittel usw.). Oder eben die Selbstbedienungskassen, wo man alles selber über den Barcode-Leser ziehen darf und in Tüten packt. Bei jedem Artikel bekommt man den Preis gesagt und sieht alles schick am Bildschirm angezeigt. Kreditkarte durchgezogen und fertig!

Und ein Traum sind die Öffnungszeiten. Abends normalerweise bis 21 oder 22 Uhr, auch am Samstag. Und natürlich ist auch Sonntags geöffnet!

Fernsehen
... ist quasi unmöglich hier. Nicht, weil es keine Kanäle gibt - ich hab in meinem Standard-Paket über 80. Sondern weil man sich eigentlich eine Dauerwerbesendung anschaut, wo ab und zu Nachrichten oder Teile eines Films eingespielt werden ;-) Die Werbeabschnitte sind zwar nicht so lang wie bei uns, dafür gibt es sie ca. alle 5-10 Minuten.

Wasser
... ist so verchlort, dass man es nicht trinken kann, und ich es auch sonst nicht wirklich gerne zum kochen benutzen möchte. Also gibt es entweder die Möglichkeit, sich gallonenweise Wasser in Kanistern zu kaufen, oder einen Plastikbehälter mit Filter, der dann ca. alle 2 Monate gewechselt werden muss und das Chlor aus dem Wasser filtert.

Maßeinheiten
... sind eine Philosophie für sich. Wer sich die ausgedacht hat... (die Engländer waren's!) Ich werd mir die nicht vorhandene Logik dahinter auch nie merken können. Folgendes aus meinem Reiseführer: "Die Einführung metrischer Einheiten ist zwar auch in den USA seit Jahren gesetzlich beschlossen, man findet aber bis heute nur in Broschüren und auf Wegweisern der Nationalparks so exotische Angaben wie Kilometer, Liter und °Celcius."
Ein paar Beispiele: 1 Zoll = 2,54 cm, 1 Fuß = 12 Zoll = 30 cm, 1 Schritt = 3 Fuß = 91,44 cm, 1 Meile = 1760 Schritt = 1,61 km. Das gleiche gibts natürlich für Pint, Quart, Gallone (= 3,79 l) und Barrel, sowie für Unze, Pfund (= 453,59 g) und Tonne. Und die Umrechnung von Fahrenheit in Celcius: Fahrenheit minus 32 : 5 x 9. Wer sich ausführlicher damit beschäftigen will: Wikipedia hilft weiter! Übrigens: 1 h = 60 min und der Tag hat 24 Stunden. Auch hier ;-)

Die Leute
... sind hier insgesamt doch etwas fülliger gebaut als in Europa. Z.B. war ich letztens im Social Security Office, um meine Sozialversicherungsnummer zu beantragen. Ich musste einigermaßen lange warten, bis ich dran war, also hatte ich mehr als genug Zeit, mir die Mitwartenden anzuschauen. Gut, vielleicht nicht der beste Ort, um Leute zu beobachten, aber trotzdem. Fazit: 92,5% Übergewichtige. Ok, -10% für die etwas fülligeren Leute, wie es die bei uns auch gibt. Aber der Rest... unglaublich (v.a. wenn die Klamotten, die sie anhaben, eigentlich für Leute mit eher normalem Körperumfang gemacht sind). Nicht, dass ich was gegen Übergewichtige habe. Aber es sind doch auffällig viele hier. Fotos davon werd ich hier aus bestimmten Gründen nicht veröffentlichen. Sonst werd ich noch verklagt :-)
Übrigens: mein Gewicht ist nach fast 4 Wochen unverändert.

... Fortsetzung folgt bestimmt!

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