27. September 2009

Das Oktoberfest hinterlässt Spuren...

... sogar in Worcester. Es gibt ja in unzähligen Städten Oktoberfest ... und in dem Restaurant, in dem wir heute abend waren, gibt es zwar kein Oktoberfest, dafür aber eine spezielle Speisekarte für diese Zeit: Spaten Bier, Schnitzel, Sauerbraten usw ... achja. Ich wollte dann kein Risiko eingehen und hab lieber ein leckeres amerikanischen Steak bestellt ... man weiß ja nie, was die als Sauerbraten servieren ;-)

26. September 2009

New Hampshire II: Mt Washington

Mal wieder weckt mich die Sonne auf - und das an einem Wochenende mitten in der schönsten Jahreszeit in Neuengland: Indian Summer. Das kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen und muss wieder ab in den Norden, wieder nach New Hampshire, aber dieses Mal etwas weiter in den Norden, zum höchsten Berg hier im Nordosten: den Mount Washington. Schon die Fahrt dort hin ist traumhaft. Viele der Bäume entlang der Highways haben sich in alle mögliche Farben von gelb über orange und pink zu tiefrot gefärbt - wirklich ein Genuss, einfach nur zu fahren und zu schauen... ja, es gibt auch Herbst in Deutschland, aber die Farben sind lange nicht so intensiv und vielfältig wie hier... das liegt wohl daran, dass die Gebirgszüge von Nord nach Süd verlaufen und dadurch die polare Kaltluft ungehindert in den Süden kann. Gleichzeitig ist die Sonneneinstrahlung tagsüber intensiver, was relativ hohe Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht verursacht ... usw ... und deshalb eben die Farben intensiver sind.

Das Ziel ist, mit einer der uralten Dampfeisenbahnen auf den Gipfel des Mount Washington zu fahren. Die Tickets sind erst mal ausverkauft, also warten. Deshalb gehts nochmal ein Stück zurück zu einem kurzen Zwischenstopp in Bretton Woods (ja, DAS Bretton Woods, wo am Ende des 2. Weltkriegs die Weltwährungsordnung der Nachkriegszeit bestimmt wurde. Das Mount Washington Hotel ist ein Luxushotel mit Golfplatz und liegt traumhaft schön am Fuß des Mount Washington und inmitten von Hügel mit buntgefärbten Bäumen.

Dann gehts auch endlich rauf auf den Gipfel. Und zwar im Schneckentempo mit der originalen, 101 Jahre alten kohlenbefeuerten Zahnradlok, auf Schienen, die bis zu 37% Steigung haben. Die Aussicht ist schon während der Fahrt Wahnsinn und von oben (immerhin 1917 m) natürlich gigantisch. Es ist aber auch gigantisch kalt - am Vortag hats noch geschneit und man hat anscheinend keine 10 Meter weit gesehen, jetzt scheint die Sonne und man sieht über 100 km weit (am nächsten Tag sollte es regnen ohne Ende...). Auf dem Mount Washington wurde übrigens die höchste je auf der Welt gemessene Windgeschwindigkeit mit 372 km/h gemessen, und insgesamt ein ziemlich raues Wetter. Die Baumgrenze liegt bei 1200 m - in den Rockies auf der anderen Seite des Landes liegt sie bei 3000 m!

Wieder unten angekommen, gehts quer durch das Mount Washington Valley vorbei an Hügeln, Bergen, Seen, Flüssen und zurück über den Kancamagus Highway wieder Richtung Autobahn - eine wirklich schöne Strecke mit super Stellen für Fotos. Aber überzeugt euch selber im Picasa Fotoalbum...

20. September 2009

Niagarafälle & Toronto

Ein guter Ausklang der Woche: endlich mal früher weg von der Arbeit an einem Freitag nachmittag. Aber dafür lag eine quasi unendliche Autofahrt vor mir: 6,5 Stunden. Doch das sollte sich lohnen! Pünktlich zum Freitag-Abend-Feuerwerk bin ich also in Niagara Falls auf der amerikanischen Seite angekommen. Wie hunderte Inder und Chinesen - und ich ;-) Das Feuerwerk war gar nicht mal so sehenswert, aber dafür die Niagarafälle: Unmengen an Wasser, und in verschiedenen Farben beleuchtet.

Dann kam auch endlich Robert in Buffalo an und es ging über die Grenze zu unserer Schlafgelegenheit Marc. Und weil es schon einigermaßen spät war, einigten wir uns noch auf ein Gute-Nacht-Bierchen, aus dem dann natürlich bei viel Spaß zwei, drei wurden. Und so wurde auch aus unserem Plan, am nächsten Tag früh aufzustehen nichts. Aber immerhin haben wir es noch geschafft, rechtzeitig bei unserer Segways-Tour aufzutauchen: Eine geschichtliche Tour mit diesen echt witzigen Segways durch den historischen Distillery District von Toronto. Naja, die Geschichte blieb etwas auf der Strecke, aber dafür wars umso lustiger (nein, ich bin nicht vom Segway gefallen, auch wenn ein Foto danach aussieht und die anderen das zu gern gesehen hätten ;-))

Weiter gings zum CN-Tower, auf dem man bei einem Besuch in Toronto auf jeden Fall mal gewesen sein muss - ist immerhin der höchste freistehende Turm! Natürlich müssen wir ganz nach oben und schauen uns die Stadt aus 447 m Höhe an! Zugegeben - so beeindruckend ist die Aussicht auch wieder nicht. Der Prudential Tower in Boston hat da mehr find ich! Generell ist Toronto zwar ganz ok, aber eben nur ok. Eine Großstadt eben. Aber vielleicht waren wir einfach nicht an den richtigen Ecken. Aber zumindest das Essen in Chinatown war super!

Nächstes Ziel sind dann die Niagarafälle auf der kanadischen Seite - und es ist wirklich so: sie sind viel beeindruckender von dieser Seite! Kommen spät an, die Fälle sind mit der Beleuchtung wirklich super schön. Die Stadt ist eine Spielerstadt, ein Kasino neben dem anderen, einige sehr komische Leute auf der Straße ... ein bisschen little Vegas. Und wenn man da mal war eben gar nicht wirklich interessant ;-)

Zeit wirds für ein Abendessen zu später Stunde, und blöderweise hört sich der ein oder andere Cocktail zu gut an um ihn nicht zu trinken. Aber müde waren wir eh schon, und schlafen können wir auch an einem anderen Wochenende. Also starten wir am nächsten Tag zugegebenermaßen müde aber immerhin Richtung Toronto Islands, eine super schöne grüne Insel zum relaxen. Und mit genialem Blick auf die Skyline von Toronto!

Dann wirds auch endlich Zeit, dass wir wieder Richtung Niagarafälle fahren, schließlich wollen wir die auch noch tagsüber sehen und eines der Boote der Maid of the Mist nehmen. Mit viel Glück erwischen wir dann auch noch das letzte und wir fahren an den Fällen entlang. Ja, es is ganz schön nass... aber echt beeindruckend!

Dann wirds auch Zeit für die Rückfahrt. Ein Glück, dass ich einen Beifahrer hab der mich wach hält. Um 2 zuhause, um 6 wieder aufgestanden, nach Boston zum Flughafen, Beifahrer last minute abgeliefert, zur Arbeit ... das einzige positive: die italienische Espressomaschine im Büro ;-) Aber was nimmt man nicht alles in Kauf für ein tolles Wochenende!

13. September 2009

New Hampshire: Lakes Region

Eigentlich sollte das Wochenende ja ruhig werden. Aber eigentlich war das Wetter viel zu gut dafür und es gibt noch viel zu viele schöne Orte. Als mich die ersten Sonnenstrahlen wecken, entscheide ich also, dass ich raus muss. In den Norden nach New Hampshire, genauer gesagt in die Gegend um den Lake Winnipesaukee, eine Seenlandschaft mit unzähligen Inseln und Buchten und Bergen außenrum. Erster Stopp ist Weirs Beach, wo es sogar einen Sandstrand gibt. Im Vergleich zu Worcester ist es ungewöhnlich warm, viele Boote schippern über den See. Ich setz mich in eine alte Bummelbahn und lass mich am Ufer entlangfahren...

Genug See gesehen, also gehts auf die andere Seite, vorbei an typisch amerikanischen kleinen Orten, und rauf auf einen der Hügel. Natürlich ist alles schön touristisch ausgeschildert. Erster Stopp ist an einem Wasserfall - zwar nicht groß, aber ganz nett. Nächster Stopp ist ein Aussichtspunkt mit wirklich super Blick von oben auf die Seenlandschaft und umliegenden Hügel. Die Sicht ist weiter oben natürlich noch besser, aber das weiß der Tourist natürlich hier noch nicht. Also gehts weiter rauf, wo dann auch das sogenannte Castle in the Clouds steht, eine Villa, die irgendein Millionär (ich hab inzwischen schon vergessen wer das war) Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut hat. Es ist wirklich ziemlich luxuriös und vor allem die Lage ist genial.

Leider bin ich ein oder zwei Wochen zu früh dran, denn die Bäume sind noch fast alle grün. Aber einige wenige verraten schon, wie das hier bald alles aussehen wird!

Natürlich fahr ich nicht auf direktem Weg wieder zurück, sondern stoppe noch kurz in Portsmouth, einer sehr hübschen kleinen Stadt am Meer. Natürlich gibts frischen Lobster am Hafen - was sonst ;-)

7. September 2009

Von einem zauberhaften Wochenende in den Adirondacks

Es waren einmal fünf unternehmungslustige SGPler, die quer über den Nordosten der USA verstreut waren. Doch zu einem speziellen Anlass wollten sie sich alle treffen: ein verlängertes Wochenende fernab jeder Zivilisation ohne Internet und Handyempfang. Sie bestellten also perfektes Wetter und mieteten sich ein Haus (ok, eher eine Luxus-Lodge) am See im Adirondack Park in New York State, um dort ungestört weit weg vom Arbeitsalltag ein Wochenende in der Natur zu verbringen. Einziges störendes Element war eine Straße, die quer über den See vorbei an der Hütte ging. Pläne zur Sprengung der Straße wurden nach sorgfältiger Überlegung aber wieder beiseite gelegt.

Bereits bei der Anfahrt merkten sie, dass sie sich in einer anderen Welt bewegten: kleine verschlafene Dörfer, Pferde auf Dächern, noch größere Plastikkühe auf Anhängern, Chicken BBQ auf einem Parkplatz und bewaldete Hügel außenrum. Da sie in Besitz eines Ruderbootes waren, ließen sich die zwei Prinzessinnen zur Einstimmung auf die Tage, die noch kommen sollten, mit entsprechender Verpflegung und einer gehörigen Portion Spaß im Gepäck über den See schippern. Doch irgendwann waren die Lachmuskeln genug strapaziert und es wurde Zeit, die Vorbereitungen für die angesetzten Grillfeierlichkeiten am hauseigenen Strand zu treffen, die aufgrund einer Ungeschicklichkeit oder auch Übermütigkeit beim Grillen auf dem Boot fast ins Wasser bzw. Boot gefallen wäre. Aber die halbfertigen Hühnchen konnten glücklicherweise noch gerettet werden. Dank optimaler Planung sollten die Vorräte auch noch für das nächste Mahl ausreichend sein. Bei Vollmond folgte wiederum ein Ausflug auf den See, mit eindeutig verbesserten Rudereigenschaften der Prinzen. Danach schliefen sie glücklich und zufrieden bis der Wecker sie aus dem Bett warf.

Da sie ja nicht zum Spaß in der Natur waren, wollte diese auch bei einer Wanderung auf den höchsten Berg in der Gegend erkundet werden. Die Wanderung sollte sie etwa 13 km und 650 Höhenmeter in flottem Tempo über Stock und Stein führen, wobei sich der größte Anteil des Höhenunterschieds auf den letzten Kilometer erstreckte. Der Ausblick vom Gipfel des Berges lohnte aber alle Mühen und ließ selbst die größten Blasen in den neu erstandenen Wanderschuhen vergessen. Und so traten sie glücklich aber erschöpft den Abstieg an, um sich zurück am See die Sonne auf den Pelz scheinen zu lassen und sich auf das Abendmahl vorzubereiten. In der Zwischenzeit wurde das hauseigene Boot einer Überarbeitung unterzogen und mit bequemeren Sitzmöglichkeiten ausgestattet, was später die Vermieter aus angeblich sicherheitstechnischen Aspekten und zur allgemeinen Verwunderung nicht sehr begeistern konnte. Den restlichen Nachmittag und Abend ließen die fünf gemütlich bei DVDs und am Lagerfeuer ausklingen.

Nach einer ausgiebigen original amerikanischen Stärkung am Morgen sollten die Beinmuskeln nicht weiter strapaziert werden. Aus diesem Grund mieteten sie sich Kajaks, um über den Nachbarsee zu rudern, sich auf einer Insel niederzulassen und sich in der Sonne von der Ruhe und der Natur einfangen zu lassen (ok, die Jungs mussten natürlich Cliff Diving im kleinen Stil machen). Nur der Hunger trieb sie wieder zurück und sie speisten vorzüglich ein Kartoffelsüppchen mit Garnelen. So ging auch dieser Tag nach viel Erholung zu Ende und die Reise zurück in die Realität kam näher...

Einige Stunden später wurden sie alle aus einem traumhaften Wochenende gerissen, einem, das so anders war als alle anderen. Und mit vielen weiteren Erlebnissen, die aber wohl für immer in den Tiefen der Adirondacks bleiben werden. Oder wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute und tragen die Ereignisse auf anderem Wege nach draußen...

4. September 2009

Die amerikanische Polizei

... hab ich inzwischen auch kennen gelernt. Irgendwann musste es ja soweit sein, und im Grunde hab ich ja schon drauf gewartet. Denn das Schneckentempo auf den Autobahnen hier ist ab und zu einfach nervig - und deshalb fahr ich halt immer ein bisschen schneller als die anderen.

Also wurde ich geblitzt, in einer 50er-Zone. Ich hab ihn schon gesehen, es war aber viel Verkehr, also hab ich mir nichts gedacht. Aber schon wenige Sekunden später tauchten die unzähligen roten und blauen Blinklichter in meinem Rückspiegel auf. Also rechts ranfahren, stehen bleiben und warten.

Er tippt hinter mir gemütlich auf seinem PC rum, setzt sich seinen Hut auf und kommt nach vorn. Fragt nach dem Führerschein, den er natürlich nicht lesen kann, und möchte wissen, wo wir hinfahren. Dann meinte er, ob dort wo wir herkommen Kilometer oder Meilen gelten. Ich sag natürlich Kilometer. Er meint, ich sei 20 Meilen zu schnell gefahren. Mich wundert das (nicht wirklich), und er sagt ich sollte etwas langsamer fahren. Ok.

Er geht wieder zurück zu seinem Wagen. Ich warte also auf den Strafzettel ... und er fährt weg! Tja, wohl Glück gehabt... der amerikanischen Polizei ist das Ausstellen von Strafzetteln an Ausländer anscheinend zu aufwändig...