18. Juli 2009

Harvard: Besuch meiner nächsten Uni? ;-)

Zeit wirds - wenn ich schon die renommiertesten Unis der Welt vor der Haustür hab, müssen sie auch besucht werden. Also auf nach Cambridge - im Norden von Boston-, wo Harvard und MIT beheimatet sind.

Cambridge ist eine kleine nette Studentenstadt: viele kleine Läden, Cafés, Restaurants wo man auch draußen sitzen kann, nettes Flair, Straßenmusiker - Studentenstadt eben. Mittelpunkt ist Harvard Square, mit einigen Cafe's usw., und einem Zeitschriftenladen, der alle mögliche internationale Presse anbietet (ja, auch deutsche!). Von hier startet auch die Tour zum Campus der Harvard University, der ältesten Universität Amerikas, gegründet 1636. Sie nennt sich Hahvahd Tours - in Anlehnung an den etwas komischen Akzent der Bostoner, die das "r" nicht wirklich sprechen (auch beliebt: pahk the cah in Hahvahd Yahd), und ist von Studenten organisiert (also entsprechend lustig).

Während der Führung über das Harvard-Gelände erzählen sie einige Anekdoten - offensichtlich alle wahr. Z.B. ist Harvard die größte gemeinnützige Organisation nach der Bill Gates Stiftung wenn's um's Geld geht. In Harvard studierten 8 der amerikanischen Präsidenten in Harvard (übrigens auch Barack Obama); in einem der Gebäude wohnten John Adams (2. Präsident der USA), John Hancock (hat die Unabhängigkeitserklärung am sichtbarsten unterschrieben - deswegen gibt es auch den Ausdruck "Put your John Hancock here" als Synonym für Unterschrift), und Samuel Adams (war da auch dabei, ist aber heutzutage eher als Biermarke bekannt) ... und viele andere. Übrigens: Frauen durften nicht in Harvard studieren - sie wurden nebenan im Radcliffe College unterrichtet. Und zwar bis 1977, doch auch dann erhielten Frauen "nur" das Diplom von Radcliffe. Erst 1999 (!) wurde der ersten Frau ein Harvard-Diplom verliehen!!! Auch lustig die Geschichte zur Bibliothek, die nach Harry Elkins Widener, einem Harvard-Absolventen und Bücher-Sammler, benannt ist: Er war auf der Titanic von England nach Amerika unterwegs. Blöderweise musste er dringend noch sein Lieblingsbuch holen und gab so seinen Platz im Rettungsboot auf - und ging dann eben unter. Also hat seine Mutter eine größere Geldsumme zum Bau einer Bibliothek gesponsort mit der Auflage, dass das Äußere nie verändert werden darf - und alle Studenten einen Schwimmkurs belegen mussten, bevor sie ihr Diplom erhielten (das war anscheinend bis in die 1970er so :D ).

Und dann gibts da noch die berühmte Statue von John Harvard, wo jeder Student (und Tourist) einmal seinen Schuh berührt, was anscheinend Glück bringen soll. Hab ich natürlich auch gemacht ;-) Aber die Statue heißt auch die Statue der 3 Lügen weil: die Person ist gar nicht John Harvard (weil es von dem kein Foto gab), er war nicht der Gründer (sondern erster Stifter), und die Uni wurde schon 1936 gegründet (auf dem Sockel steht 1938) ... das passt eigentlich ganz gut zum Motto Harvards: Veritas (Wahrheit) :-)

Die Teile der Harvard University erstrecken sich über eine riesige Fläche - ein Teil davon ist die Harvard Business School, wo sich letztes Jahr über 8.600 Studenten für einen MBA beworben haben. 12% davon wurden genommen, und die zahlen durchschnittlich fast 42.000 $ Studiengebühren. Kann also nicht jeder hier studieren!

So, genug von Harvard. Weiter gehts zum "Rivalen", dem Massachusetts Institute of Technology (MIT), das nicht weit davon liegt. Das MIT ist ebenso eine der besten Unis weltweit - aber da zwei Führungen pro Tag zuviel sind, muss ein kurzer Spaziergang über einen Teil des Campus (und ein Blick auf die Campus Map reichen. Beim nächsten Mal dann...

Vom MIT nach Boston kommt man übrigens über die Harvard Bridge ...

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