2. August 2009

New York, New York!

Endlich ist es so weit: ein Wochenende in der größten Stadt Amerikas, im Big Apple, in der Stadt die niemals schläft - mit ein paar anderen Trainees, die in Nordamerika stationiert sind. Ein Wochenende ist natürlich zu kurz - das wussten wir vorher. Deshalb werden auch Shopping und Party etwas zu kurz kommen und der Fokus erst mal auf Sightseeing liegen! Und zwar eigentlich nur in Manhattan, wo sich eigentlich alle der "wichtigen" Sehenswürdigkeiten befinden. Manhattan bedeutet übrigens ursprünglich Rausch ;-)

Die Einstimmung kommt schon am Donnerstag Abend, als im Fernsehen ein Bericht über Touristen in New York gesendet wird: Die New Yorker finden die Touristen anscheinend alles andere als angenehm, weil sie in einem Schneckentempo durch die Stadt laufen, die Gehsteige blockieren und noch dazu ständig nach oben schauen... ja, kann ich im Nachhinein alles bestätigen - in Manhattan sind extrem viele Touristen unterwegs, und mich würde das auch irgendwann nerven :-). Das Wochenende fängt alle andere als gut an - den kompletten Freitag schüttet es wie verrückt - und entsprechend langsam gehts auf der Straße 3 Stunden lang durch dichten Verkehr in einen Vorort von New York (das dauert auch gleich mal eine Stunde länger als der Rückweg dauern sollte...) und von da aus mit der Metro in die Stadt. Und schon fängt der gute Teil des Wochenendes an: unser Hotel. 5 Minuten zu Fuß vom Times Square, 26. Stock, riesiges Zimmer - und eine noch größere Terrasse (nein, kein Balkon...) mit Blick auf den Hudson River und die halbe Skyline :P

Und weil wir so zentral hausen, müssen wir natürlich gleich zum Times Square - dem Platz in New York, den jeder kennt: Leuchtreklame an jeder Fassade rund um den ganzen Platz, und natürlich Leute ohne Ende. Teile der Straßen sind abgesperrt, sodass man dort auf Gartenstühlen sitzen kann. Und man glaubt es kaum, es gibt keinen Ort der Welt, wo man niemanden kennt: spricht mich mitten auf dem Times Square jemand auf deutsch an. Ich war natürlich erst etwas verwirrt und perplex - es war doch tatsächlich eine Bekannte, noch dazu aus dem gleichen Ort wie ich in Deutschland. Und bei Siemens ist sie zur Zeit auch noch. Unglaublich verrückt oder?!

Am Samstag kann dann das Touri-Programm starten - und das perfekte Wetter bietet erstklassige Voraussetzungen dazu! Erstes Ziel ist die Fähre nach Staten Island im Süden von Manhatten - die kostenlose Alternative zu den überfüllten Touristenbooten. Je weiter wir uns vom Ufer entfernen, umso besser wird die komplette Skyline sichtbar, und umso näher kommen wir an die Freiheitsstatue ran! Ehrlich gesagt sind wir aber schon etwas enttäuscht: wir hatten uns die Statue schon etwas größer vorgestellt!! Aber beeindruckend ist sie trotzdem!

Zurück am Ufer geht der anstrengende Teil des Tages los - denn wir werden New York größtenteils zu Fuß besichtigen! Praktischerweise haben wir eine New-York-Insiderin dabei und so können wir brav hinterherlaufen und viele Fotos machen ;-)
Nach einer Durchquerung des Battery Park, einem kleinen Park an der Südspitze Manhattans mit Händlern, und natürlich mit als Freiheitsstatue verkleideten Leuten, die den Touristen Geld für ein Foto mit ihnen abknöpfen. Natürlich uns auch! Und schon stehen wir mitten im Financial District mit dem berühmten Bullen, der Wall Street, der New Yorker Börse usw. Und natürlich dem ehemaligen Standort des World Trade Centers, der immer noch eine riesige Baustelle ist. Eigentlich ist es fast unvorstellbar, dass dort mal diese zwei riesigen Türme standen! Vorbei an unzähligen Bürotürmen (und der ein oder anderen schönen kleinen Kirche als Kontrastprogramm dazwischen) sind wir an der City Hall angekommen und nur noch wenige Schritte von der bekannten Brooklyn Bridge entfernt. Die muss natürlich überquert werden! Leider haben wir nicht die Zeit, uns Brooklyn auf der anderen Seite der Brücke anzuschauen - das kommt dann beim nächsten Mal! Brooklyn allein wäre schon eine der größten Städte der USA!

Wieder ein paar Straßen weiter sind wir in einer komplett anderen Welt angekommen: Chinatown. Chinatowns gibt es sicherlich in vielen Städten, aber nirgends so groß wie in New York. Und man kommt sich auch wirklich zumindest ein bisschen so vor, als wäre man in China. Die Beschriftungen der Läden sind in Chinesisch, es laufen eigentlich nur Chinesen rum, die Läden sind nach außen offen und verkaufen genauso verrückt ihre Sachen wie in China, und natürlich gibt es auch die "Bags, DVDs - do you like?"-Fake-Zeugs-Verkäufer; alles ist etwas hektischer und stressiger. Und niedrige Häuser. Und natürlich viele richtig chinesische Restaurants - also müssen wir dort natürlich Mittagessen... eigentlich könnte ich jetzt auf meinen China-Blog verweisen ;-) (Liebe Leute vom Wirtschaftsrat Shanghai: Chinatown New York ist definitiv der unschlagbar beste Ort für unser nächstes Treffen außerhalb Chinas!!).

Und gleich nebenan das komplette Gegenteil: Little Italy. Es ist ruhig, relaxt, ein italienisches Restaurant neben dem anderen mit Sitzgelegenheit im Freien - und passend zum südländischen Wetter italienisches Eis... unser Nachtisch nach dem chinesischen Mittagessen!

Weiter gehts Richtung Norden durch Soho und Noho, zwei Wohngegenden, wo es auch viele Boutiquen, Bars usw. gibt. Letztendlich landen wir am Washington Square, einer grünen Oase mitten in der Großstadt, die richtig zum Entspannen einlädt (was nach der Strecke zu Fuß auch mal notwendig ist!). Und da der Nachmittag noch Zeit bietet, fahren wir mit der Metro Richtung Norden (die Metro in New York ist übrigens das abschreckendste an der ganzen Stadt - zumindest was wir gesehen haben... Temperaturen wie in der Sauna, und die Luft so stickig, dass man sie zerschneiden könnte; das würde mich auf jeden Fall tierisch aufregen, wenn ich da wohnen würde!). Und dann stehen wir vor dem Flatiron-Gebäude, das sicher jeder schon mal gesehen hat. Cool.

Noch ein Stück weiter nördlich liegt der kleine nette Bryant Park, wo auch die Bibliothek New Yorks steht. Sowas hast du noch nicht gesehen... Es ist eigentlich mehr ein antiker Palast, verwinkelt, mit viel Marmor, Holzdecken usw. Und nicht weit davon die Grand Central Station, der Hauptbahnhof. Sowas gibts auch nur in New York. Riesig (also wirklich riesig!!) und einfach schön. Und sonst? Achja - die Füße tun langsam weh ... außerdem wird es Zeit, das wir uns für den Abend frisch machen. Es wartet auf uns: Phantom der Oper am Broadway! Also, bissl gestylt, kurz die Füße hoch gelegt und los! Und das Musical ist genial, was nicht nur daran lag, dass die Musik und Schauspieler super sind, sondern auch an unseren Plätzen in der 5. Reihe. Nur zu empfehlen! So, und da die Stadt ja nie schläft, machen wir das auch noch nicht - schließlich müssen wir ja zumindest einen Teil des Nachtlebens mitnehmen. Also auf nach Greenwich Village, eine der In-Gegenden mit vielen Bars! Irgendwann reicht auch das - aber es ist noch nicht genug. Also ziehen wir Mädels weiter in die Wohnung von Cvetana, die in New York gerade stationiert ist. Ja, rauf aufs Dach - und weil das Gebäude gleich beim Central Park, also mitten in der Stadt steht, ist der Ausblick entsprechend gigantisch (auch wenn die Gebäude natürlich zu dieser Zeit nicht mehr beleuchtet sind...). Zurück ins Hotel - mit einem der unzähligen gelben Taxen - ja, es gibt wirklich so viele, wie man in den Filmen sieht!

Der Wecker reißt uns bald wieder aus dem Schlaf, den wir haben Tickets für Top of the Rocks, eine Aussichtsplattform, reserviert. Blöderweise regnet es in Strömen, also gibts erst mal gemütlich authentisches amerikanisches Frühstück im Diner nebenan: Pancakes mit Ahornsirup, Omelett, Kaffee inkl. unlimited refill, French toast ... hört sich richtig gesund an oder?! Der Regen ist vorbei, aber das Wetter ist leider nicht gut genug für eine Tour durch den Central Park. Also wird der gestrichen. Stattdessen schauen wir erst mal im größten Kaufhaus der Welt, im Macy's vorbei, das einen kompletten Block lang und ich weiß gar nicht wie hoch ist. Und die älteste Rolltreppe hat - aus Holz :-) Danach schauen wir kurz am UN Hauptquartier vorbei (und sogar rein, weil es wieder mal regnet wie blöd, was sich aber natürlich nicht lohnt ohne Führung), und anschließend in DIE Shopping-Meile schlechthin: die Fifth Avenue. Ein Designer-Laden reiht sich an den nächsten... es ist also hauptsächlich Window-Shopping. Aber zu Tiffany's schauen wir trotzdem rein - bissl teuren Schmuck anschaun kann ja nicht schaden oder?! Zeit zum Mittagessen - in einem Bistro mit Life-Jazz (und genialem Salat!). Und dann wird das Wetter besser! Also Zeit, um die Stadt von oben zu sehen! Es geht hoch auf den Tower des Rockefeller Centers, ganz ohne Touristenschlangen ... das Top of the Rocks ist weniger touristisch als das Empire State Building. Übrigens ist das Foto links hier entstanden! Und pünktlich als wir oben sind, kommt die Sonne raus - und ich sag euch, der Ausblick ist gigantisch! Bitte Fotos anschauen... :-)
Das war dann auch der krönende Abschluss des Wochenendes - es wird Zeit zurückzufahren. Aber es sind ja nur 3 Stunden. Also muss sicherlich noch ein Besuch drin sein!

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